Haben die Römer die Fußbodenheizung erfunden?
Die Überreste von römischen Hypokaustenheizungen kann man heute noch in freigelegten römischen Thermen oder Villen bestaunen.
Eine Fußbodenheizung ist ein Traum! Barfuß gehen in der kühlen Jahreszeit - auf gewärmten Bodenkacheln. Stammt diese Erfindung auch von den Römern? Das möchte Franziska, 10 Jahre, wissen.
Ja, das stimmt. Die Römer haben die Fußbodenheizung erfunden. Sie wurde damals „Hypocaustum“ (Unterfeuer) genannt. Bei der Fußbodenheizung der Antike wurde die von der Feuerstelle erhitzte Luft durch ein gemauertes System von Röhren unter den Steinplatten des Fußbodens geführt, die dadurch erwärmt wurden.
Prächtige Mosaike
Auf einem Untergrund der Fußbodenheizung standen in regelmäßigen Abständen aus Ziegeln gemauerte kleine Pfeiler, die den eigentlichen Fußboden trugen. Dieser bestand aus mehreren Schichten Untergrund auf Ziegelplatten. Meist wurde dieser Boden mit Mosaiken prächtig ausgestattet.
Um Wärme zu gewinnen, standen an den Seiten so genannte „Praefurnia“ (Voröfen). In ihnen wurde Holz verbrannt. Die Wärme wurde von den Öfen durch kanalartige Röhren unter den Fußboden geleitet.
Vorsicht, heiß!
Der störende Rauch zog durch kaminartige Schächte aus Hohlziegeln durch die Wände ins Freie. Die Kamine lagen ein Stück unterhalb der Dächer. Nach antiken Berichten war der Fußboden oft so warm, dass er nur mit Holzschuhen zu begehen war. Gefunden hat man solche Anlagen mit Fußbodenheizung in vielen römischen Häusern, Bädern und Thermen. Noch heute kann man in römischen Anlagen, die archäologisch freigelegt wurden, solche Hypokaustenheizungen sehen - ein tolles Stück Technik!
Vergessene Haustechnik
Mit dem Untergang des Römischen Reiches geriet diese Technik der antiken Fußbodenheizung aber wieder in Vergessenheit. Erst im 20. Jahrhundert wurde diese Art der Fußbodenheizung wieder modern und wird heute beim Bau neuer Häuser oft wieder nachgeahmt.