Was war die Terrakotta-Armee?
Für die Terrakotta-Armee des ersten chinesischen Kaisers standen echte Menschen Modell. Keine Figur gleicht der anderen, jede hat einen eigenen Gesichtsausdruck. @Hung Chung Chih, shutterstock
Die Terrakotta-Armee reist seit vielen jahren in Ausstellungen durch die Welt. Wer sind diese Steinkrieger? Das fragt uns Malte, 8 Jahre.
Der Fund Terrakottaarmee in China gilt als die archäologische Sensation des 20. Jahrhunderts. Die lebensgroßen Figuren und die gigantische Grabanlage des 1. Kaisers von China geben Einblicke in das Leben Chinas vor über 2000 Jahren - und über die unglaublichen Techniken über die die Chinesen damals schon verfügten.
Schon zu Lebzeiten plante Qin Shi Huang Di – der erste Kaiser von China - ein monumentales Grab, das seine Macht über den Tod hinaus darstellen sollte. Als er im Jahr 210 vor Christus starb, wurde an seiner Grabstätte gebaut. 38 Jahre dauerten die Bauarbeiten an seinem unterirdischen Palast und der gesamten rechteckigen Anlage. Von Osten nach Westen misst sie 345 Meter, von Süden nach Norden 350 Meter. Sie liegt fünf Meter unter der Erdoberfläche und ist drei Meter tief.
Bisher haben die Archäologen rund 50 000 wichtige Gegenstände dort geborgen. Es heißt, dass bis zu 700.000 Menschen gleichzeitig an der Anlage bauten. Die Überreste seiner Grabstätte liegen rund 1,5 Kilometer von der Anlage mit den Tonsoldaten entfernt. Sie sollten ihn ins Jenseits begleiten und auch dort beschützen.
Die Ausgrabungen
Das Grab liegt in der Provinz Shaanxi im Dorf Xian, 900 Kilometer südwestlich von Beijing (Peking), zwischen dem Berg Li im Süden und dem Fluss Wie im Norden. Im März 1974 stießen Bauern dort in der Nähe auf einen unterirdischen Hohlraum als sie nach Wasser gruben. Dabei kam eine lebensgroße Kriegerfigur aus Terrakotta, gebranntem, unglasiertem Ton zum Vorschein. Als chinesische Forscher die Ausgrabungen begannen, entdeckten sie nach und nach Tausende dieser lebensgroßen Statuen. Sie entdeckten mehrere Gruben mit Funden. Allein in der ersten entdeckten die Archäologen 6000 Soldaten mit 40 hölzernen Kampfwagen.
Die Terrakotta Armee
Diese Krieger, aber auch Bronzewagen samt Pferden und Lenker sollten den Herrscher auch in der Ewigkeit bewachen. Bei den Grabungen stellte man fest, dass schon bald nach dem Tod des Kaisers Teile der Gänge von Grabräubern geplündert worden waren. Aber man fand auch unversehrte Figuren, Waffen, Pfeile, Bogen und Bronzeschwerter. Jede der Figuren hat eigene Gesichtzüge, wahrscheinlich standen echte Krieger Modell und so kann man sich heute vorstellen, wie damals die Menschen aussahen.
Die Grabbeigaben spiegeln genau das kaiserliche Leben im Palast wider. Dazu gehört auch die Armee, die die Hauptstadt des Landes zu verteidigen hatte. Der Kaiser wollte auch nach seinem Tod seine Armee weiter befehligen, denn sie war der Garant dafür, dass seine Herrschaft auf ewig hielt.
Wer war Qin Shi Huang Di?
Über 2000 Jahre liegt die Regentschaft dieses ersten Kaisers von China zurück. Geboren wurde er 259 vor Christus, mit 13 Jahren wurde er zum Kaiser gekrönt und im Alter von 22 Jahren übernahm er die Regentschaft. Er war unerbittlich und räumte alle aus dem Weg, die ihm die Alleinherrschaft hätten streitig machen können, so auch seine Mutter, Generäle oder hohe Politiker. Er war ein Mann, der die Menschen unterdrückte und besessen war von der Idee, einen einheitlichen chinesischen Staat zu schaffen.
Die Politik des 1. Kaisers
Qin Shi Huang Di war ein meisterlicher Stratege und übte eine klare und harte Reformpolitik aus. Er ließ die Gewichts- und Mengenmaße vereinheitlichen, die Schriftzeichen, Schreibweise und Währung und formte so Grundlagen, um das große Reich zu einen. Er schuf ein einheitliches, für das ganze Reich geltendes Gesetz und er ließ neue Verkehrsstraßen erbauen. Seine Macht gründete auf einem gewaltigen Heer und auf einem von ihm geschaffenen Beamtentum. Außerdem ließ er einzelne Abwehrmauern aus der Zeit der Streitenden Reiche an den Grenzen des riesigen Landes verbinden, so entstanden die ersten Abschnitte der Großen Mauer.
Gegen seine Nachbarländer war er hart und unnachgiebig. Er schürte Intrigen und Bündnisse, isolierte einzelne Staaten und griff sie schließlich an um sie seinem eigenen reich einzuverleiben. So entstand nach und nach ein großes China, das erste chinesische feudale Kaiserreich mit zentralistischer Macht. Er selbst gab sich den Titel Shi Huang Di, König der Könige. Das war der erste Kaisertitel, den alle folgenden Herrscher Chinas übernahmen bis zur Abschaffung der Monarchie im Jahr 1911.
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