Wie entsteht ein Schneckenhaus?

Schon praktisch! Schnecken haben ihr Haus immer dabei und können sich zurückziehen, wenn Gefahr droht. Aber wie entsteht so ein Schneckenhaus? Das möchte Katja, 8 Jahre, wissen.

Babyschnecken haben bereits ein Häuschen, wenn sie aus dem Ei schlüpfen. Mit zunehmender Größe der Schnecke wächst auch das Schneckenhaus mit.

 


Gehäusetragende Weichtiere bevölkern die Erde schon mindestens seit der Kreide. Dieses Erdzeitalter begann vor 145,5 Millionen Jahren und endete vor 65,5 Millionen Jahren. Schnecken [&] Co. waren also bereits da, als die Dinosaurier ihre Blütezeit hatten.

Schutz vor Feinden und Verletzungen

Das konstante Bestehen der Art legt den Schluss nahe, dass ihr Häuschen beim Überleben hilfreich oder zumindest nicht von Nachteil war. Doch wie entsteht die Schale, die Schnecken und ihre Verwandten vor Feinden tarnt, vor dem Austrocknen bewahrt und ihre empfindlichen inneren Organe vor Verletzungen schützt?

Schnecken schlüpfen mit Häuschen

Wenn Schnecken aus dem Ei schlüpfen, tragen sie bereits ein winzig kleines Gehäuse auf dem Rücken. Die feine Schale wird bereits im Embryonalstadium gebildet. Noch ist sie fast durchsichtig, sehr weich und kann Feinde nicht abhalten. Doch es dauert nur wenige Wochen ab Geburt bis das Schneckenhaus fertig ausgebildet ist.

Baumeister und Architekt in einem

Um ihr Haus fest und stark zu machen, muss die frisch geschlüpfte Schnecke zügig kalkhaltige Nahrung zu sich nehmen. Zuerst steht die eigene Eierschale auf dem Speiseplan. Daraus stellen die Schnecken einen kalkhaltigen Brei her, den sie durch Drüsen auf dem eigenen Rücken ausscheiden. Gleichzeitig werden Eiweiße produziert, die den Kalk erstarren lassen. So verfahren Schnecken auch mit anderer Nahrung.

Häuschen wächst mit

Die Schnecke ist somit Baumeister ihres eigenen Hauses. Während sie selbst immer größer wird, sorgt sie dafür, dass auch ihr Haus in mehreren Schichten mitwächst. Durch den aus der Nahrung gefilterten, abgelagerten Kalk entsteht Windung um Windung, die nach hinten immer härter und dicker werden. Diese geniale Fähigkeit behält die Schnecke ihr Leben lang. Gibt es einmal Schäden am Häuschen, so reparieren sie kleine Löcher selbst mit Hilfe von Kalkabsonderungen.

In welche Richtung winden sich Schneckenhäuser?

Es gibt unzählige Schneckenhäuser, die sich in Farbe, Oberfläche und Muster stark unterscheiden. Eine Gemeinsamkeit haben sie aber, mit wenigen Ausnahmen, alle: Schneckenhäuser sind fast immer rechtsherum gewunden. Das heißt, dass die Gehäusemündung auf der rechten Seite liegt, wenn man die Schale so hält, dass die Spitze nach oben schaut und man in die Mündung hineinschauen kann.

Kennst Du den Schneckenkönig?

Warum das so ist, können auch Wissenschaftler nicht sagen. Doch Ausnahmen bestätigen die Regel: So kommt auf zehn Millionen Weinbergschnecken etwa eine mit linksherum gewundenem Gehäuse. Möglicherweise ist diese Andersartigkeit durch einen Gendefekt entstanden. Solche Schnecken nennt man Schneckenkönig. Bei ihnen sind im Gegensatz zu normalen Schnecken auch die Organe spiegelbildlich angeordnet. Bei Sammlern sind diese Exoten heiß begehrt.

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