George Ellery Hale, der Vater der Spiegelteleskope
Der US-amerikanische Astronom wurde am 29. Juni 1868 geboren. Schon früh interessierte er sich für die Sterne. Im Rahmen seiner Forschungen gründete er zahlreiche Sternwarten. Die riesigen Observatorien auf dem Mount Wilson und dem Mount Palomar wurden 1970 zu seinen Ehren nach ihm benannt.
Es gibt zwei Astronomen, die den Nachnamen Hale tragen: Der 1958 geborene Alan Hale, der unabhänging von Thomas Bopp den Kometen Hale-Bopp entdeckte, und George Ellery Hale, der von 1868 bis 1938 gelebt hat. Die beiden sind allerdings nicht miteinander verwandt.Sterne als Lebensinhalt
George Ellery Hale kam am 29 Juni 1868 in Chicago zur Welt. Er war ein Einzelkind und begann sich schon in sehr jungen Jahren für die hellen Lichter am Nachthimmel zu interessieren. Sein Vater förderte diese Leidenschaft, sprach ihm immer wieder Mut zu und kaufte ihm Fernrohre und anderes Gerät. Im Lauf der Jahre wueden die Telekope und Spektrometer des jungen George immer größer.
Sonnenforscher
Als Dreizehnjähriger besaß Hale bereits ein bestens ausgerüstetes Labor zur Erforschung der Sonne. Bei der Beobachtung des Sonnenspektrums konnte er nachweisen, dass die Sonnenflecken Orte starker Magnetfelder sind. Um 1890 entwickelte er (gleichzeitig mit Henri-Alexandre Deslandres) den Spektroheliografen. Dieses Gerät ermöglicht die Sonnenforschung (griech. Helios = Sonne). Er dient zur fotografischen Aufnahme von Sonnenbildern (Spektroheliogramm) in einem sehr schmalen Wellenlängenbereich des Lichts.
Das erste große Fernrohr
Als Hale im Alter von 23 Jahren an die Universität Chicago berufen wurde, bedingte er sich den Bau einer großen Sternwarte aus. In Charles Yerkes fand Hale dafür einen reichen Sponsor. 1897 entstand am neuen Yerkes-Observatorium das damals größte Teleskop der Welt. Der riesige Refraktor mit 102-cm-Öffnung ist noch heute das größte jemals gebaute Linsenfernrohr.
Das Mount-Wilson-Observatorium
Das Wetter in Chicago behinderte Hales Forschungen, so dass er sich nach einem sonnigeren Platz umsah. Er erfuhr von einem wissenschaftlichen Vorhaben der Carnegie Institution of Washington am Mount Wilson und fand dort den idealen Standort mit konstanten Wetterverhältnissen, um seine Studien an der Sonne fortzusetzen. Dazu brachte Hale das Snow Solar Telescope vom Yerkes-Observatorium in Süd-Wisconsin zum Mount Wilson und gründete im Dezember 1904 das berühmte Observatorium, das zu einer der führenden astronomischen Forschungseinrichtungen der Erde werden sollte.
Während der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war das Observatorium hintereinander der Standort der zwei größten Teleskope der Erde, sowie zwei der leistungsfähigsten Einrichtungen zum Studium der Sonne.
Die großen Spiegelteleskope
Hale war ein äußerst energiegeladener Mann, der für seine Forschungen noch weitere Sternwarten gründete, die mit immer größeren Teleskope und der neuesten Ausrüstung ausgestattet waren. Für das ab 1928 von Hale geplante, noch größere 200 inch Teleskop wurde wegen der schon damals störenden Lichtverschmutzung am Mt.Wilson ein weiter entfernter Standort am Mount Palomar festgelegt. Das dortige Spiegelteleskop wurde 1947 fertiggestellt. Mit einem Hauptspiegel von 200 Zoll (5 Meter) war es bis 1975 das größte Teleskop der Welt. Noch heute ist es das größte Teleskop mit äquatorialer Montierung.
Erforschung der Galaxien
Einer von Hales eifrigsten Studenten war Edwin P. Hubble. Nach dem Ersten Weltkrieg lud Hale ihn als Mitarbeiter an das Mount Wilson- Observatorium. Dort konnte Hubble 1923 beweisen, dass der Andromedanebel M31 weit außerhalb unserer Milchstraße liegt und aus vielen Sternen besteht, die man wegen ihrer großen Entfernung nicht mehr einzeln unterscheiden kann. 1925 legte Hubble eine neue, heute noch weitgehend gültige, Klassifizierung der Galaxien vor. Mehr über Hubble, nach dem auch das Weltraumteleskop benannt worden ist, erfährst du, wenn du unten auf den Link klickst.
Wenn dich die Sterne interessieren, dann wirf doch auch mal einen Blick in unseren WAS IST WAS-Band 6: Die Sterne.
Text: RR, Stand 23. 6. 2008, Foto: www.mtwilson.edu
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