Faszination Weltraum: Wer gibt den Sternen ihre Namen?
Planeten und Sterne faszinieren die Menschen schon immer. Bereits in der Antike begannen Forscher wie Ptolemäus ihre Beobachtungen aufzuschreiben und den Himmelskörpern Namen zu geben. Ein durchdachtes System dafür gibt es aber erst seit den 1920er Jahren.
Neu entdeckte Sterne werden nach einem festen System von der Internationalen Astronomischen Union benannt. Quelle: © Valerio Pardi, ShutterstockDass Wissenschaft ohne feste Richtlinien nur schwer funktioniert, kennt man bereits aus anderen Wissenschaftszweigen. Auf dem Gebiet der Weltraumforschung ist die Internationale Astronomische Union (IAU) zuständig.
Astronymie als eigene Disziplin
Mit fast 10.000 Mitgliedern aus 86 verschiedenen Ländern hat die IAU ihren Hauptsitz in Paris. Ihr Ziel ist die Förderung der Astronomie durch internationale Zusammenarbeit. Aber sie hat noch eine besondere Aufgabe: Die IAU benennt und katalogisiert Himmelskörper aller Art und ist die einzige weltweit anerkannte Autorität auf diesem Gebiet, das man in der Fachsprache Astronymie nennt.
Verbindliche Richtlinien
Für die Wissenschaft ist es besonders wichtig, dass die Namensgebung nach länderübergreifenden Regeln erfolgt und die Bezeichnungen weltweit von Astronomen, Weltraumorganisationen und sonstigen staatlichen Stellen anerkannt und benutzt werden. Bei Beobachtungen von Sternen und Planeten, Weltraummissionen oder auch nur bei der Berichterstattung darüber, muss jedem klar sein, auf welchen Ort sich ein Name bezieht.
Griechische Götter als Namensgeber
Für die Benennung astronomischer Objekte hat die IAU strenge Richtlinien. So haben die Sternbilder Namen, die aus der griechischen Mythologie entlehnt sind. Für die Sterne des Südhimmels wurden Namen übernommen, die sich die europäischen Seefahrer während ihrer großen Entdeckerfahrten ausgedacht haben. Die Planeten sind nach griechischen Göttern benannt, die großen „Kleinplaneten“ tragen die Namen griechischer Halbgöttinnen. Kometen werden in der Regel nach ihren Entdeckern benannt wie zum Beispiel der Halleysche Komet.
Nur eine Nummer im Sternenkatalog
Die Namen der hellen, das heißt mit dem bloßen Auge sichtbaren Sterne, haben die Astronomen von den Arabern übernommen. Die schwachen Sterne haben, wenn überhaupt, nur eine Katalognummer. Bei den vielen Sternen, die allein in unserer Milchstraße bekannt sind, ist das das einzige praktisch durchführbare Verfahren, mit dem man die Sterne eindeutig wieder auffinden und zuordnen kann.
Zu diesem Zweck gibt es viele verschiedene Sternenkataloge, die von Astronomen zusammengestellt, teilweise aber auch durch spezielle Satelliten und große Observatorien gesammelt werden.
Noch mehr Spannendes zum Thema erfährst Du in WAS IST WAS Band 6 Sterne. Wunder des Weltalls