Für die Jugend: Heidi und Co
Seit mehr als 50 Jahren erscheinen in Deutschland Marken, mit denen ganz speziell die Jugendarbeit gefördert werden soll, die so genannten Jugendmarken.
Zuschlag für wen?Seither wurden schon viele Einrichtungen finanziell gefördert, die "modellhaften Charakter haben oder für Jugendliche von überregionaler Bedeutung sind", so Norbert Reinicke, Geschäftsführer der Stiftung Deutsche Jugendmarke e.V., in einem Interview mit dem Philatelie-Journal postfrisch (Mai/Juni 2001, S.4/5).
Jugendmarken seit wann?
1962 beschloss der damalige Bundespostminister Richard Stücklen regelmäßig Zuschlagsmarken zugunsten der Jugend erscheinen zu lassen. Seither hat der Verkauf von insgesamt 282 Jugendmarken-Ausgaben mehr als 320 Millionen Mark Erlöse erbracht, mit denen etwa 1800 Projekte unterstützt wurden.
Jugendliteratur als Thema
Es gibt verschiedene Themen, wie Sport, Tiere oder Musiker. Sehr beliebt sind aber auch immer wieder die Klassiker der Jugendliteratur. So erschien zum Beispiel 1994 eine Reihe mit Motiven aus dem "Struwwelpeter" von Heinrich Hoffmann - und vielleicht hatte da auch so mancher Erwachsener beim Abschlecken der Marken und Aufkleben gemischte Gefühle - dank der Erinnerungen an früher.
Jugendmarken 2001
Auch dieses Jahr gibt es wieder fünf Marken, die nicht nur die Herzen von Leseratten höher schlagen lassen. Fünf kleine literarische Helden aus fünf Nationen schmücken die diesjährige Serie:
Jim Knopf von Michael Ende ziert die 110 + 50 Marke, ebenso wie Johanna Spyris Heidi aus der Schweiz. Aus Schweden stammen Astrid Lindgren und ihre Pippi Langstrumpf. Sie ist auf der 100 + 50 Marke abgebildet, genau wie "Pinocchio", aus der Feder des Italieners Carlo Collodi. Die teuersten Marken, 300 + 100, haben sich zwei amerikanische Lausbuben unter den Nagel gerissen: Tom Sawyer und Huckleberry Finn von Mark Twain.
Wer hat die Marken entworfen
Vater und Sohn hatten die Idee für die Serie. Die beiden Grafiker Gerd und Oliver Aretz aus Wuppertal gestalten auch die Marken für die Serie "Frauen der deutschen Geschichte" und "Landesparlamente in Deutschland". Zum ersten Mal haben sie in diesem Jahr an der Auschreibung für die Jugendmarken teilgenommen - und auf Anhieb gewonnen.
Die Vorgabe waren fünf Kinderfilme
Aus denen sollten sie Szenen auswählen und auf die Marken bannen. Schnell kümmerten sich die beiden um das Filmmaterial vom Frankfurter Filmmuseum und dem Deutschen Filminstitut. Dann kam die Sichtung des Materials. Die Entscheidung fiel auf einzelne Szenen - und die wurden dann von Oliver am Computer bearbeitet. Die Figuren sollten möglichst so typisch dargestellt werden, dass jeder sie auf den ersten Blick erkennt. Es gab viel zu bearbeiten. Teilweise musste sogar nachkoloriert werden, weil das Original ein Schwarz-Weiß Film war - aber am Ende konnten die beiden mit ihrem Vorschlag die Jury überzeugen.
Ihr könnt ab 13. Juni eure Briefe mit den Marken frankieren.
(Text ab - 23.05.2001, Infos aus postfrisch Das Philatelie-Journal Mai/Juni 2001, Fotos: "Die Philatelie-CD", der Deutschen Post - mit bestem Dank.)
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