Großes Kino

Nach 33 Jahren wird im Olympiastadion in München nicht mehr scharf geschossen, es werden keine tieffliegenden Schwalben mehr gesichtet werden und im Abseits wird auch niemand mehr stehen. Schon gar nicht das Olympiastadion selbst. Nach 33 Jahren und 776 Spielen des FC Bayern zieht der Fußballzirkus weiter. Auf große Unterhaltung muss deshalb auf dem Olympiapark-Gelände, zu dem das Stadion gehört, aber niemand verzichten.

Ab 18.Mai präsentiert das Cinema Project One (CPO) ein Kino-Erlebnis der Extraklasse. Die Firma RGB Entertainment, die hinter dem Projekt CPO steht, hat die größte mobile Bildleinwand der Welt anfertigen lassen.

Die Leinwand - der Star

Die Leinwand ist 40 Meter breit und 20 Meter hoch. Sie kann mit einem starken Kompressor innerhalb weniger Stunden aufgeblasen werden. Dadurch ist die Leinwand besonders einfach zu transportieren, ein schweres Gerüst wird nicht benötigt. Diese einfache Technik spart Zeit und Geld. Die Leinwand selbst besteht aus verstärkter PVC-Folie.

Zwei solche Filmprojektoren werfen das Bild auf die Leinwand. 7000 Watt sorgen dabei für brillante Farben.

Um auf solch eine riesige Fläche auch vernünftige Bilder projizieren zu können, sind besonders starke Projektoren nötig. Kinofilme werden von zwei regulären Lichtprojektoren mit je 7000 Watt auf die Leinwand geworfen. Die beiden Projektoren laufen exakt synchron.

Von einem etwaigen Filmriss bemerkt der Zuschauer also nichts, weil der zweite Projektor sofort und bildgenau weiterläuft.

Werbespots und Filmvorschauen werden mit zwei DLP-Videoprojektoren projiziert. Auch hier dient der zweite Projektor als Sicherheit. DLP-Projektoren arbeiten digital, sie können also direkt von einem Computer angesteuert werden. DLP steht für "Digital Light Processing", also digitale Lichtverarbeitung. Das Herzstück eines DLP-Projektors ist ein kleiner Chip, auf dem mehrere Millionen winzigster Spiegel angebracht sind. Jeder dieser Spiegel ist viel kleiner als der Durchmesser eines menschlichen Haares.

Je nachdem, wohin der Spiegel zeigt, ist er als kleiner Pixel auf der Leinwand sichtbar oder nicht. Für jedes Filmbild, also 24 Mal pro Sekunde, steuert der Computer jeden dieser Spiegel extrem schnell an. Dadurch entsteht schließlich der bewegte Film, der auf der Leinwand zu sehen ist. Die verschiedenen Farben werden durch Farbfilter erzeugt.

Weil die 20000 Zuschauer keine Stummfilme sehen wollen, kommt auch ein hochleistungsfähiges Soundsystem zum Einsatz. 6-kanaliger 5.1 Dolby-Digital-Sound sorgt für ein beeindruckendes Hörerlebnis. 120000 Watt aus 150 Lautsprechersystemen beschallen das Olympiastadion.

Dr. Eduard Scherz, der Gründer von RGB Entertainment. Die Firma wurde erst im Dezember 2004 gegründet. Er will auch in anderen Städten mit seinem System gastieren.

Neben Kino-Highlights wie "Das Wunder von Bern", "Matrix 1" oder der "Rocky Horror Picture Show", gibt es beim CPO auch noch verschiedene Künstler zu sehen. Außer Newcomer-Bands wie Toni Kater, Surf oder Monkeeman gibt sich auch Orsino, der Welt schnellster Gitarrist, ein Stelldichein.

Wer sich das Erlebnis nicht entgehen lassen möchte, sollte einmal auf http://www.cinema-project-one.de schauen. Dort erfahrt ihr mehr zu Stars, Terminen und Eintrittspreisen.

Links:

Hier findet ihr das ausführliche Programm des großen Freiluft-Kinos

Und wer mehr Informationen aus der Welt des Films haben möchte, sei es über Stars und Sternchen oder Filmtechnik, schaut einfach mal in unser Filmlexikon!

Text: -jj-/18.5.2005; Fotos: CPO

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