Hollywoodstar Ingrid Bergmann - Skandalfrau und Kultfigur

An ihrem 67. Geburtstag am 29. August 1982 stirbt die Filmschauspielerin Ingrid Bergmann. Der Filmklassiker "Casablanca" macht die Schwedin berühmt. Gleich dreimal erhält sie den "Oscar".


Kindheit in Schweden

Geboren wird sie am 29. August 1915 in Stockholm. Die Tochter eines Malers und Photographen und einer Deutschen hat keine leichte Kindheit. Als sie drei Jahre alt ist stirbt überraschend ihre Mutter und mit dreizehn stirbt ihr Vater, sie wird Vollwaise.

Erste Filme in Europa

Nach dem Abitur absolviert Ingrid Bergmann 1933 eine Schauspielausbildung an der Königlichen Schauspielschule in Stockholm und nach ersten Erfolgen am Theater und im Film wird sie in ihrer Heimat zum Star. Ab 1938 arbeitet sie auch in Deutschland.

Erfolgreiche Jahre in Hollywood

Ab 1939 dreht Ingrid Bergmann in Hollywood, wo sie vor allem in Hitchcocks Filmen dankbare Rollen erhält und schnell populär wird. 1943 spielt sie eine herausragende Rolle in dem Film ´Casablanca´ neben Humphrey Bogart und Peter Lorre.

Dreimal Oscargekrönt

1944 erhält Ingrid Bergman für ihre Darstellung der Lady Alquist in George Cukors Gaslight, 1956 für die Titelrolle in Anastasia und 1974 für die Nebenrolle der schwedischen Missionarin Greta Ohlsson in Mord im Orient Express je einen Oscar.

Verstoßen aus dem Paradies

1949 trennt sie sich von ihrem ersten Ehemann und ihrer Tochter Pia. Sie zieht mit ihrem neuen Geliebten, dem Regisseur Roberto Rossellini nach Rom. Es ist ein Skandal. Ihre Filme werden boykottiert. Produzenten befürchten Kassen-Flops und keiner will mehr mit ihr Drehen.

Auch die Hochzeit mit Rossellini und der Geburt von drei Kindern, Robertino, Isotta und Isabella, können an der Situation nichts ändern. Für Amerika ist sie eine Ehebrecherin und wird gemieden.

Doch die Ehe hält nicht lange. Rosselini verbietet ihr mit anderen Regisseuren zu arbeiten. Nach sieben Jahren, in denen sie auch nicht mehr vor der Kamera steht, läßt sie sich 1957 von Rossellini scheiden und heiratet den schwedischen Produzenten Lars Schmidt.

Die verlorene Tochter kehrt heim

Als sie im Januar 1957, nach neun Jahren, zum erstenmal wieder in New York amerikanischen Boden betritt, wird sie empfangen wie eine Königin. Durch die Ereignisse hatte sich auch Amerika wieder mit ihr ausgesöhnt und so wird sie zur heimgekehrten verlorenen Tochter. Mit "Anastasia" wird Ingrid Bergmann wieder zum Star der amerikanischen Filmstadt erhoben und alle weiteren Produktionen werden stürmisch gefeiert.

Drehen so lange es geht

1970 wird sie nach 13 Ehejahren von ihrem dritten Ehemann Lars Schmidt verlassen. 1974 diagnostizieren Ärzte ihre Krebserkrankung und Ingrid Bergmann zieht sich aus der Öffentlichkeit zurück.

Für "Eine Frau namens Golda" steht sie zuletzt und schwer krank 1982 vor der Kamera.

Im gleichen Jahr stirbt Ingrid Bergmann an ihrem 67. Geburtstag 1982 in London.

23.08.02 sw Foto: Film! Das 20. Jahrhundert, Prestel Verlag, Filmplakat: Festival Films.

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