Gene Kelly: Ein Tanzgenie erobert Hollywood

Gene Kelly galt neben Fred Astaire als begnadetster Tänzer, Schauspieler und Choreograph des klassischen Hollywoodkinos. Für seinen legendären Pfützentanz in dem Musicalfilm "Singing in the rain" liebt ihn das Publikum noch heute. Am 23. August 1912 wurde das Mulittalent geboren.



Eigentlich wollte Gene Kelly seinen Traum vom Tanzen schon als kleiner Junge wieder aufgeben. Seine Kumpels hänselten ihn nämlich als Ballettratte. Doch glücklicherweise zog der in Pittsburgh geborene Amerikaner den Tanzsaal bald dem Hockeyfeld vor. Er nahm neben seinem Wirtschaftsstudium professionellen Unterricht und arbeitete sich Ende der 30er zum Chorus-Boy am Broadway hoch.

Vom Broadway nach Hollywood

Doch der charmante Allrounder sollte nicht lange im Hintergrund bleiben. Innerhalb kürzester Zeit hatte Gene Kelly seine erste Hauptrolle in der Tasche und schon klopfte Hollywood an seine Tür. Der berühmte Produzent David Selznick entdeckte 1942 Kellys Starqualitäten für den Film. Es sollte der Beginn einer ganz großen Karriere werden.

Mit Jerry-Maus im Tanzduett

Zunächst stellte der ausgebildete Tänzer sein Bewegungs- und Gesangstalent in einigen kleineren Musicalrollen unter Beweis. Für Aufsehen sorgte Gene Kelly u.a. als Tanzpartner der Zeichentrickmaus Jerry (aus der Cartoon-Serie Tom & Jerry) in dem Film Urlaub in Hollywood, was ihm prompt eine Oscar-Nominierung einbrachte. Als verwegener D`Artagnan brillierte er 1948 mit vollem Körpereinsatz in einer Verfilmung der "Drei Musketiere".

Ein Oscar für Gene Kelly

Nach Heute gehen wir bummeln an der Seite von Fred Astaire folgt der ganz große Durchbruch 1951 mit Ein Amerikaner in Paris. Von den acht Oscars, die der Streifen u.a. als bester Film des Jahres abräumte, strich auch Gene Kelly einen Goldjungen ein - für seine vielseitigen Leistungen als Schauspieler, Sänger, Tänzer und Choreograph.


Welterfolg mit "Singing in the rain"

In die Herzen des Publikums spielte sich der ausdrucksstarke Hollywoodstar jedoch vor allem mit Singing in the rain. Die Szene, in der Gene Kelly im strömenden Regen liebestrunken den Bordstein auf und ab tanzt, ausgelassen durch die Pfützen springt und sich voller Lebensfreude um Laternenmaste windet, hat nicht nur in den Augen von Musicalfans Kultcharakter. "What a glorious feeling I`m happy again! - diese Zeilen gingen als Hymne um die Welt.

Vor und hinter der Kamera

Nach seinem Debüt als Co-Regisseur mit Singing in the rain war Kelly immer häufiger auch hinter der Kamera anzutreffen. Erfolge feierte er als Filmemacher u.a. mit Hello Dolly mit Barbra Streisand in der Hauptrolle. Für seine herausragenden Arbeiten wurde Gene Kelly Zeit seines Lebens mit Preisen bedacht. U.a. wurde ihm 1951 der Ehrenoscar überreicht, 1985 verlieh ihm das Amerikanische Filminstitut eine Auszeichnung für lebenslange Verdienste.

Eine Ära geht zuende

Gene Kelly bleibt noch heute als großartiger Entertainer in Erinnerung. Anders als Tanzlegende Fred Astaire, der mit Frack und Lackschuhen den traditionellen Tanzstil pflegte, überzeugte sein 13 Jahre jüngerer, sportlich-kreativer Kollege nicht mit feiner Eleganz, sondern versprühte auch in Jeans und Hemdsärmeln Charme und Natürlichkeit. Mit seinem Tod am 2. Februar 1996 ging die Ära der großen Musicalstars aus Hollywood zuende.

Nic - 21.08.2002 / Filmplakate: Festival Films.

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