Fußball aus Down Under: Australien

Australien ist die erfolgreichste und beste Fußballnationalmannschaft in Ozeanien. Dennoch fehlt es den Australiern an großen Erfolgen. Nur zweimal war man bisher bei WM-Endrunden dabei. Doch seit 2005 geht es mit der Kultmannschaft aus Down Under steil aufwärts. Was erreichen sie 2010?

Das Logo des australischen Fußballverbandes FFA.


Von Ozeanien nach Asien

Fußball in Australien war lange eine Randsportart hinter Rugby, Cricket und Australian Football. Bald jedoch war Australien konstant die beste Mannschaft in der ozeanischen Gruppe. Dennoch konnte man sich lange nicht für Weltmeisterschaften qualifizieren. Die erste WM-Teilnahme gelang 1974, wo man allerdings schon in der Vorrunde ausschied.

2005 wechselte der viermalige Ozeanienmeister in die asiatische Qualifikationsgruppe, weil sie dort bessere Chancen auf eine Teilnahme hat. Im selben Jahr wurde eine Profiliga im Kontinent Down Under eingeführt. Und prompt qualifizierten sich die Australier. Bei der WM 2006 in Deutschland kamen sie ins Achtelfinale. Dort unterlag man mit 1:0 dem späteren Weltmeister Italien durch einen zu Unrecht gegebenen Elfmeter in der Nachspielzeit.

 

Lucas Neill ist der Chef in der Abwehr der Soccaroos.



Die Soccaroos

Die Mannschaft aus Australien hat Mittlerweile Kultstatus erreicht und Fans auf der ganzen Welt gewonnen. Sie werden auch Soccaroos gennant. Das Wort setzt sich zusammen aus Soccer (Fußball) und Kangaroos (Kängurus), dem Wappentier Australiens. Rekordspieler mit 87 Einsätzen ist Alex Tobin und Damian Mori mit 29 Treffern erfolgreichster Torschütze.

2001 spielten die Soccaroos gegen den Inselstaat Amerikanisch-Samoa. Das Spiel endete 31:0 für Australien, der höchste Sieg bei einem Fußballspiel aller Zeiten. Gegen Deutschland waren die Ergebnisse nicht so deutlich. Beim Confed-Cup 2005 gewannen die Deutschen 4:3 und bei der WM 1974 gab es ein klares 3:0.

Stürmer Harry Kewell geht bei Galatasaray Istanbul auf Torejagd.


Der Trainer kommt aus Holland

Die Soccaroos werden vom Niederländer Pim Verbeek trainiert, der das Amt 2007 von Guus Hiddink übernahm. Zuvor hatte er unter anderem bei Feyenoord Rotterdam Südkorea gearbeitet. Als Co-Trainer war er auch schon bei Borussia Mönchengladbach in der Bundesliga aktiv und trainierte die Mannschaft der Vereinigten Arabischen Emirate.

Viel Erfahrung wenig Nachwuchs

Der Star der Mannschaft ist Torwart Mark Schwarzer. Der 37jährige mit deutschen Wurzeln hat mit dem FC Fulham dieses Jahr das Finale der Europa League erreicht. Stürmer Harry Kewell spielt beim türkischen Rekordmeister Galatasaray Istanbul. Mit Tim Cahill (FC Everton) und Mark Bresciano (US Palermo) sind im Mittelfeld ebenfalls zwei international erfahrene Spieler aufgestellt. Die Abwehr wird von Lucas Neill (Galatasaray) zusammen gehalten.

Kult-Torwart Mark Schwarzer hat auch die deutsche Staatsbürgerschaft.



Fast alle Spieler von Australien spielen in europäischen Ligen, bringen also einiges an Erfahrung mit. Außerdem spielt das Team in dieser Aufstellung schon länger zusammen, ist also eingespielt. Allerdings sind einige Spieler schon etwas in die Jahre gekommen und nicht mehr auf ihrem einstigen Niveau, wie zum Beispiel Abwehrspieler Craig Moore.

Die Soccaroos in Südafrika

Die australische Mannschaft wurde in die Gruppe D gelost und ist damit Gruppengegner von Serbien, Ghana und der deutschen Nationalmannschaft. Hinter Deutschland wird es einen offenen Kampf zwischen den drei verbleibenden Mannschaften um den Einzug ins Achtelfinale geben, bei dem ein Sieger nicht vorherzusagen ist. Australien hat aber gute Chancen auf den zweiten Platz und damit auf eine Wiederholung der guten Leistung von 2006.



05.06.2010 // Text: Jan Wrede; Bilder: Flagge: Ian Fieggen (pd), Logo: Lokomotive74 (®), Kewell: Kevin Airs (cc-by-sa 3.0), Neill: David Luu (cc-by-sa 2.0), Schwarzer: Mikhail Slain (cc-by-sa 1.0, 2.0, 2.5, 3.0)

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