Alexander Frei - Kapitän des Schweizer Teams

Als Kapitän der Fußballnationalmannschaft der Schweiz liegt große Verantwortung auf den Schultern von Alexander Frei. Mit seinen Führungsqualitäten soll der Stürmer von Borussia Dortmund dafür sorgen, dass die Schweiz als eines der Gastgeberländer der EM 2008 möglichst weit kommt. Doch die Karriere von Alex Frei begann ziemlich holprig.

Anfangsschwierigkeiten

Alexander Frei wurde am 15. Juli 1979 in Basel geboren. Seine ersten Fußballspiele in der Jugend bestritt er bei den Schweizer Vereinen FC Begnins und FC Aesch. 1997 erhielt er beim FC Basel im Alter von 18 Jahren seinen ersten Profivertrag. Doch er wurde in drei Jahren nur elf Mal eingesetzt und konnte nur ein Tor erzielen. In den folgenden Jahren spielte Frei bei verschiedenen Vereinen. Weder beim FC Thun noch beim FC Luzern gelang ihm der Durchbruch. Erst bei Servette Genf, wo er ab 2000 spielte, netzte er insgesamt 36 Mal ein.

Der Durchbruch

Daraufhin wurde der französische Klub Stade Rennes auf Frei aufmerksam. Als er 2003 nach Rennes wechselte, saß er wieder fast nur auf der Bank. Doch nach einem Trainerwechsel kam er zu mehr Einsätzen und erzielte in der Saison 2003/04 20 Tore. Im nächsten Jahr wird er sogar Torschützenkönig der Ligue 1 mit ebenfalls 20 Treffern. Damit ist er zusammen mit Stéphane Chapuisat und André Abegglen der treffsicherste Schweizer im Ausland.

Borussia Dortmund

Zur Saison 2006/07 wechselte Alex Frei für 4,1 Millionen Euro Ablöse zu Borussia Dortmund in die Bundesliga. Er schoss 16 Tore in seiner ersten Spielzeit für die Schwarz-Gelben und rettete Dortmund vor dem drohenden Abstieg. Dann warf ihn allerdings eine Hüftverletzung zurück, wegen der er sich einer Operation unterziehen musste. Dazu kamen dann noch zwei Muskelfaserrisse, sodass er erst wieder im Jahr 2008 auflaufen konnte. Mittlerweile hat er zu alter Stärke zurückgefunden, was er mit einem Doppelpack beim 3:2 Sieg gegen Stuttgart unter Beweis stellte.

Ich habe meinen eigenen Kopf

Alex Frei tritt nicht immer als angepasster Spieler auf. Er selbst sagt über sich: Ich habe meinen eigenen Kopf. Obwohl ihn seine Rückenverletzung gegen Ende der Rückrunde der Saison 2006/07 daran hinderte, uneingeschränkt zu trainieren und ihm auch während des Spiels Schmerzen bereitete, verlor er weder seinen Ehrgeiz, noch seine Torgefahr. Bis zum 33. Spieltag lief er immer wieder für den BVB auf und sicherte so den Klassenerhalt. Um seinen Kopf frei zu bekommen, geht er gelegentlich Golf spielen.

Ein Knipser, wie er im Buche steht

Große Torgefahr und gute Übersicht sind die großen Stärken des Alexander Frei. Manchmal spielt er das ganze Spiel über unauffällig und ist kaum zu sehen, um dann plötzlich die entscheidenden Tore zu machen das Markenzeichen eines Knipsers eben. Seine Nervenstärke hat er schon in der WM-Qualifikation gegen die Türkei bewiesen, als er einen wichtigen Elfmeter verwandelte und schließlich die Teilnahme der Schweiz an der WM-Endrunde sicherte.

Die Saison 2007/08

Außerdem ist Alex Frei mit seinem präzisen Schuss Spezialist für Freistöße, von denen er für Borussia Dortmund schon mehrere direkt verwandelte. In der Saison 2007/2008 erzielte der Schweizer 16 Treffer für die Borussia, darunter vier Doppelpacks, er war an der Hälfte aller Tore seiner Mannschaft beteiligt, schlug die meisten Ecken und dokumentierte seinen Einsatz mit neun Gelben Karten. Allerdings wurde er auch häufig gefoult und war längere Zeit verletzt. Doch ohne seine Hilfe hätte es der BVB schwer gehabt, die Liga in dieser Saison zu halten. Rechtzeitig zum Saisonende schoss Frei ganz entscheidende Tore und diese Stärke möchte er mit zur EM in sein Heimatland nehmen!

Frei in der Nationalelf

Sein erstes Spiel für die Nationalmannschaft der Schweiz bestritt er am 24. März 2001 gegen Jugoslawien. In seinem ersten Spiel über die vollen 90 Minuten schoss er einen Hattrick, also drei Tore. Seither hat er 57 Spiele für die Schweizer Auswahl gemacht und dabei 32 Mal ins Tor getroffen. Ihm fehlen noch zwei Treffer, um mit dem Rekordtorschützen der Schweiz Kubilay Türkyilmaz gleichzuziehen. Daneben nahm Alex Frei an der U-21 EM 2002 teil und führte sein Land ins Halbfinale. Bei der WM 2006 in Deutschland, bei der die Schweiz das Achtelfinale erreichte, netzte er zweimal ein.

In den Jahren 2005 und 2007 wurde Frei zum Spieler des Jahres der Schweiz gewählt. Nachdem Johann Vogel aus der Nationalmannschaft ausgemustert wurde, ernannte Trainer Jakob Köbi Kuhn den Stürmer am 22. März 2007 zum Kapitän.

Bei der Europameisterschaft im eigenen Land hofft Alex Frei, dazu beitragen zu können, dass sein Team ein gutes Turnier spielt und Werbung für den Fußball in der Schweiz macht. Zwar ist von einem Titelgewinn keine Rede, aber er will natürlich soweit wie möglich kommen.

20.05.2008; Text: Jan Wrede / -ab- Fotos: Schweizerischer Fußballverband: http://www.football.ch/  und  Borussia Dortmund www.bvb.de

Hinweis: Im Archiv wurden alle Bilder und Links entfernt