Eisbär Knut ist tot!

Am vergangenen Samstag gegen 15:00 Uhr geschah das Unglück im Berliner Zoo. Der beliebte Eisbär Knut fiel, vor den Augen zahlreicher Zoo-Besucher, leblos ins Wasser des Eisbärengeheges. Jetzt herrscht weltweite Fassungslosigkeit über den frühen Tod des Eisbären.

Knut, der bekannteste Eisbär der Welt, ist heute Nachmittag verstorben. Das waren die Worte, mit denen der Zoologische Garten Berlin, Knuts Tod der Öffentlichkeit bekannt gab. Die Nachricht löste internationale Bestürzung aus. Deshalb hat der Berliner Zoo auf seiner Internetseite sogar ein Knut Gedenkbuch eingerichtet. Bestürzte Menschen können so ihre Trauer über Knuts Tod öffentlich kund tun.




Todesursache unklar




Woran Knut starb ist im Moment noch unklar. Der Eisbär war erst vier Jahre alt. Die Lebenserwartung von Eisbären liegt allerdings bei durchschnittlich 20 Jahren. Warum also starb Knut so plötzlich? Besucher berichteten, dass sie den Eisbären am Vormittag noch im Wasser schwimmen sahen. Quick lebendig, froh und munter. Stunden später begann Knut allerdings, sich immer wieder im Kreis zu drehen. Dann brach er zusammen und fiel leblos in die Wasseranlage seines Geheges. Auch Knuts Bären-Betreuer im Berliner Zoo sind ratlos. Deshalb wird Knut nächste Woche obduziert. Das bedeutet, dass Ärzte seinen Körper gründlich untersuchen, um so herauszufinden, was seinen plötzlichen und viel zu frühen Tod verursachte.




Das Medienphänomen Knut




Knut wurde am 6. Dezember 2006 im Berliner Zoo geboren. Während sein Geschwisterchen starb, weil die Eisbärenmutter ihren Nachwuchs verstieß, wurde Knut fortan von Menschenhand aufgezogen. Der kleine Eisbär war so süß, dass der Berliner Zoo Bilder und Videos von ihm veröffentlichte. Die Menschen liebten den schneeweißen Knut auf Anhieb! Fast elf Millionen Menschen pilgerten in den Berliner Zoo, um Knut zu sehen. Sogar Knut-Briefmarken wurden vor drei Jahren gedruckt. Umso härter traf jetzt viele die unerwartete Todesmeldung. Kinder, die das tragische Ereignis in Berlin beobachtetet hatten, standen unter Schock. Einige von ihnen weinten sogar.




Eisbären sind Wildtiere




Nach Knuts wieder natürlichen Tod melden sich jetzt viele aufgebrachte Tierschützer zu Wort. Schon seit Knuts Geburt gab es Stimmen, die sich gegen seine Aufzucht von Menschenhand aussprachen. Diese verstärkten sich, als Knut zu einem ausgewachsenen Eisbären haranwuchs. Denn Bären sind Wildtiere. Sie brauchen genug Platz, um sich zu entfalten. Außerdem stört die Aufzucht von Menschen die Tiere in ihrem natürlichen Sozialverhalten. Deshalb gab es in den vergangenen Jahren sogar Strafanzeigen von Umweltaktivisten gegen den Berliner Zoo.




Wurde Knut zu Tode gemobbt?


Auch die Bären-Betreuer in Berlin machten sich immer wieder Sorgen um die nicht artgerechte Haltung von Knut. Deshalb musste der Eisbär, in seinem kurzen Leben, mehrmals das Gehege wechseln. Vor zwei Jahren teilte sich Knut ein kleines Gehege mit einer anderen Bärin. Doch es kam immer wieder zu Streit zwischen den Wildtieren. Als sie sich dann aneinander gewöhnt hatte, wurde die Eisbärin in einen anderen Zoo verlegt. Knut kam mit drei alten Eisbären in ein anderes Gehege. Seitdem gab es immer wieder Beobachter, die von Knut, als einen traurigen und gemobbten Bären erzählten. War der ganze Stress vielleicht doch zu viel für den sanftmütigen Eisbär?

Knut starb an einem Hirnleiden!

Das Rätselraten um Eisbär Knuts plötzlichen Tod hat jetzt ein Ende genommen. Wie die Obduktion ergab, gab es in Knuts Gehirn massive Veränderungen. Sein Tod lässt sich daher auf einen epileptischen Anfall zurückführen, wie ihn Menschen auch bekommen können. Die Ursache für seine Gehirnschädigung kann eine Schwangerschafts- oder Geburtskomplikation gewesen sein. Und tatsächlich. Knuts Geburt war problematisch. Damals musste das Jungtier, mehrere Stunden lang, in der kalten Wurfhöhle ausharren. Da ist es nicht unwahrscheinlich, dass Knuts Mutter ihn unglücklich am Kopf verletzte. Zu Ehren Knuts möchte der Berliner Zoo nun eine Knut-Statue, an seinem ehemaligen Gehege, errichten.

Wollt auch ihr einen letzten Gruß an Knut richten? Dann habt ihr hier die Möglichkeit euch in das Gedenkbuch des Berliner Zoos einzutragen.

Text: Katerina Dimitriadis, 21.03.2011 // Fotos: Knut als Baby: Jens Kos CC-by-sa-2.0.de; Briefmarke: gemeinfrei; Knut ausgewachsen: Acongagua CC-by-sa-3.0;

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