Das Islandpferd - ein Allroundtalent mit fünf Gängen

Das Islandpferd ist ein Allrounder, das sowohl im Freizeit-, als auch im Sportbereich zum Einsatz kommt. Es wird schon seit über 1000 Jahren in der uns heute bekannten Form gezüchtet. Möglich wurde das durch eine in Island schon im Jahre 930 n. Chr. verhängte Einfuhrsperre für Pferde.

 


Trotz seines durchschnittlichen Stockmaßes von nur 135 cm (gemessen am höchsten Punkt des Pferderückens kurz vor dem Übergang zum Hals), dem es auch die Bezeichnung "Islandpony" verdankt, trägt es mühelos nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene. Für die Einwohner von Island stellt sich diese Frage übrigens gar nicht. Hier existiert gar keine andere Pferderasse. Aber auch unter den Islandpferden gibt es zierliche Modelle und so genannte Gewichtsträger, die etwas kräftiger gebaut sind.  

Foto: Die dichte Mähne ist das äußerliche Markenzeichen der Islandpferde. 


Ausgeglichen und doch temperamentvoll

Wie alle Nordpferderassen ist auch der Isländer extrem cool. Sein ausgeglichener Charakter ist beim Reiten besonders angenehm, was aber nicht heißen soll, dass es nicht auch extrem temperamentvolle Vertreter der Rasse gibt. Für den sportlich orientieren Reiter finden spezielle Turniere für Islandpferde bis hin zur Weltmeisterschaft, bei denen vor allem die speziellen Gangarten im Mittelpunkt stehen. 

Weltmeisterschaft in Berlin vom 4. bis 11. August 2013  

Wer Isländer einmal in Action erleben möchte und in Berlin und Umgebung wohnt oder dort zu Besuch ist, sollte sich die Weltmeisterschaft vom 4. bis 11. August nicht entgehen lassen. Die Wettbewerbe, an denen die besten Reiter aus 19 Nationen teilnehmen, finden  im Pferdesportpark Karlshorst in Berlin Lichtenberg statt. 



Haltung in der Herde ist wichtig

Mit dem typisch dichten Fell und der robusten Gesundheit ist das Islandpferd besonders gut für die natürliche Offenstallhaltung geeignet. Trotz aller Genügsamkeit sollte man diese ausgesprochen geselligen Tiere  nicht alleine halten. Das Sozialverhalten in der Herde ist für diese Rasse extrem wichtig, um gesund und munter zu bleiben. 

Foto: Auf Island leben die Islandpferde zum Teil noch in halbwilden Herdenverbänden



Besondere Gangarten

Das Besondere an den Islandpferden sind die zwei zusätzlichen Gangarten. Sie verfügen nicht nur über die drei Grundgangarten Schritt, Trab und Galopp, sondern noch über zwei weitere, den Tölt und den Rennpass.

 

Der Rennpass


 Die Schrittfolge im Rennpass ähnelt der eines Kamels. Es schwingen immer beide Beine einer Seite gleichzeitig nach vorne. Das ergibt eine leicht schwankende, aber äußerst angenehme und vor allem schnelle Art der Fortbewegung. Im Rennpass überholt ein Isländer locker einen galoppierenden Artgenossen.

Foto: Die schnellste Gangart des Islandpferdes ist der Rennpass.

  

Der Tölt

Der Tölt ist ein Viertakt ohne Schwebephase, bei dem das Pferd abwechselnd ein oder zwei Hufe auf dem Boden hat. Das verleiht dieser Gangart, die vom Arbeitstempo bis zum Renntempo geritten werden kann, seine besondere Stabilität. Es entsteht eine fließende Bewegung, die dem Reiter bei hohem Tempo außergewöhnlich viel Sitzkomfort bietet.

Foto: Der Tölt macht das Islandpferd so besonders. Die Gangart ist besonders bequem und fast erschütterungsfrei, weil dabei immer ein Bein des Pferdes am Boden bleibt.



Artikel von Korinna Hovorka/Nic - akt. 19.4.2012 / Fotos: pd bzw. Isländer in der Herde: Creative Commons Lizenz, Autor: Thomas Quine, Isländer mit dichter Mähne: GNU Lizenz für freie Dokumentation, Urheber: flicka 

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