Löwen - die Könige der Tiere sind gefährdet!

Sicher habt ihr das auch schon erlebt: Ihr seht euch im Fernsehen eine Tierdokumentation an und ihr habt den Eindruck: So ein Löwe, der rennt die ganze Zeit, ist ständig nach Beute unterwegs und wenn das nicht der Fall ist, dann kümmert er sich um seinen Nachwuchs. Dabei verschläft ein Löwe im Durchschnitt täglich fast 20 Stunden! Doch auch der "König der Tiere" gilt mittlerweile als gefährdet. Zum einen, weil er noch immer eine beliebte Jagdtrophäe ist. Zum anderen, weil durch die kleinen Bestände an Tieren in den Rudeln genetische Defekte auftreten.

Löwenrudel beim Fressen. Erst fressen die ausgewachsenen Männchen, dann die Weibchen und Jungtiere.

Ein Rudeltier

Das Leben im Rudel  In der freien Wildbahn sind Löwen die einzigen Großkatzen, die in Gruppen zusammenleben. Sie bilden eine dauerhafte Lebensgemeinschaft und jedes Mitglied der Gruppe muss sein Verhalten der Gruppe unterordnen und auf die Bedürfnisse aller abstimmen. Ein Rudel besteht meist aus Familienverbänden, die dauerhaft zusammenbleiben und ihr Revier gegen andere verteidigen. Solch ein Rudel kann bis zu 30 junge und erwachsene Tiere zählen. Die meisten Männchen verlassen das Rudel in das sie hineingeboren wurden und leben entweder allein oder in Gruppen von zwei bis drei nicht verwandten oder mehreren verwandten Männchen.

Löwin mit ihren zwei Jungen. 

Die Weibchen leben in Rudeln von vier bis sechs erwachsenen Tieren und deren Jungen. Die Weibchen bringen nach etwa vier Monaten Tragzeit ihre Jungen gleichzeitig zur Welt und sie säugen durchaus auch den Nachwuchs eines anderen Weibchens. Sie haben ein klar markiertes Revier, das auch gegen andere Rudel oder Eindringlinge verteidigt wird. 

Männer tragen Mähne?

Löwenmännchen mit einer Löwin.

Löwen, deren lateinischer Fachname panthera leo ist, haben ein einfarbiges gelbliches Fell. Junge können durchaus auch gefleckt sein. Im Schnitt bringt ein Löwe, der in der freien Wildbahn etwa 15 Jahre alt wird, 180 Kilogramm auf die Waage, eine Löwin wiegt um die 125 Kilogramm. Der männliche Löwe hat einen viel größeren Schädel als das Weibchen und er zeichnet sich durch seine ungeheuere Mähne aus. Ob eine Löwin zur Paarung bereit ist, das erkennen die Männchen an dem unverwechselbaren Duft der Damen. 

Ein Löwe reißt ein Zebra. Normalerweise jagen vor allem die Weibchen.

Wie Löwen jagen  Löwen ernähren sich vor allem von Antilopen, Gnus, Zebras, aber auch von jungen Elefanten oder Flusspferden. Mit ihrer ungeheuren Kraft können sie sogar einen Büffel reißen. Sind sie wirklich hungrig, greifen sie auch Schlangen oder Krokodile an. Solch eine Jagd ist anstrengend und raubt viel Energie. Deshalb gehen Löwen auch nur dann jagen, wenn sie tatsächlich hungrig sind. Und dann jagen sie im Rudel. Zumeist jagen nur die Weibchen, während die Männchen das Rudel und ihr Revier verteidigen. Sie pirschen sich bis auf 30 Meter an die Beute an, und umkreisen sie. Meistens greifen Löwen von der Seite oder von hinten an, reißen das Beutetier nieder und beißen ihm in die Kehle. Dabei erreichen die Löwen beim schnellen, kurzen Endspurt eine erstaunliche Geschwindigkeit.  Wenn Beute gemacht wurde, dann frisst das ganze Rudel mit, allerdings bedienen sich erst die Starken, die Schwächsten kommen ganz zum Schluss. Also dürfen auch erst die Männchen und dann die Weibchen und Jungen fressen.

Ein Löwe liegt im Gras der Savanne auf der Lauer.


Immer weniger Löwen

 

 

Früher waren Löwen in der Natur viel weiter verbreitet als heute. Sie lebten auch in Nordafrika, in der Türkei und Persien. Heute gibt es außer den afrikanischen Löwen nur noch einen Restbestand von Persischen Löwen, der in Nordwestindien lebt. Von ihm gibt es weniger als 100 Tiere. Am liebsten leben Löwen in Savannen und Halbwüsten und meiden dichte Wälder. Doch auch der afrikanische Löwe zählt mittlerweile zu den gefährdeten Tierarten.




Sein bevorzugter Lebensraum ist die Savanne. In den letzten Jahren ist der Bestand vor allem auch wegen eingeschleppter Krankheiten stark zurückgegangen. Die kleine Anzahl an Tieren bringt es auch mit sich, dass genetische Defekte leichter vererbt werden. Die IUCN (International Union for Conservation of Nature, übersetzt: Weltnaturschutzunion), die alljährlich die Roten Listen der gefährdeten und vom Aussterben bedrohten Tiere herausbringt, ging 2008 davon aus, dass der Bestand von 16.000 bis 30.000 Löwen um 30 bis 50 Prozent zurückgegangen ist. Unter anderem auch deshalb, weil die Savanne immer häufiger auch als Ackerland genutzt wird und der natürliche Lebensraum der Löwen immer mehr schrumpft.




Mehr über Löwen erfährst du in

WAS IST WAS 13 Wilde Tiere und

WAS IST WAS 59 Katzen.

-ab-27.05.2009 Text / Fotos: Illustration: WAS IST WAS 13 Wilde Tiere; Löwin mit zwei Jungen; Löwe mit Mähne und Weibchen; Löwe reißt Zebra: Corbis, Löwe im Gras: Digital Vision.



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