Das Curly Horse Ein echter Allrounder
Viele träumen davon ein eigenes Tier zu haben. Ob Hund, Katze oder sogar ein Pferd. Während sich einige diesen Traum später dann auch erfüllen können, ist er für andere wegen einer Allergie kaum umzusetzen. Eine Lösung ist vielleicht das Curly Horse. Warum, erfahrt ihr hier ...
Begeben wir uns zurück in die Vergangenheit, als die Indianer noch frei in der Steppe lebten. Angeblich wurden bei den wilden Ureinwohnern Amerikas die ersten Curly Horses gesehen.Ende des 19. Jahrhunderts entdeckte ein Rancher namens Peter Damele in Nevada eine Mustangherde mit diesen seltsamen Pferden mittendrin und fing ein paar dieser Tiere ein. Als Erster begann er Curlys mit anderen Ranchpferden zu kreuzen, aber das lockige Fell und das intelligente, ruhige Wesen der ehemaligen Wildpferde vererbte sich weiter.
Typisch lockig
Das auffälligste Merkmal der Curlys ist das Fell. Im Sommer ist es glatter, im Winter dafür richtig gelockt. Genauso wie die Mähne und der Schweif. Sie haben sogar Locken an den Ohren. Dieses Muster kommt von der Klimaanpassung, da die Pferde teilweise in extremer Kälte lebten und deshalb Kälte besser als Wärme vertragen.
Selbst der Geruch ist anders, denn sie riechen wie Wolle. Außerdem kommen sie in allen Farben vor und ihre Größe lässt einen großen Spielraum zu von 1,30 Meter bis 1,60 Meter.
Natürlich gibt es auch Curlys die glattes Fell haben, die heißen dann Straight Curly. Jedoch können diese ebenso eine lockige Mähne oder einen welligen Schweif haben.
Das Allroundpferd schlechthin
Nicht nur wegen ihrem lockigen Fell, das viele toll finden, werden diese Pferde immer beliebter. Sie sind auch robuster als die meisten anderen Rassen, sehr ausgeglichen, lernwillig und vielseitig. Am besten eignen sie sich für Westerndisziplinen. Aufgrund ihrer Trittsicherheit und Nervenstärke sind auch Wanderritte im Gelände möglich. Mit einem Springturnier gäbe es ebenfalls keine Probleme.
Manche Curlys, die Gaited Curly Horses, können von Natur aus sogar den so genannten Pass. Eine Gangart, die sonst nur die Isländer beherrschen (siehe Bild). Dabei läuft das Pferd in gestreckter Haltung und tritt abwechselnd mit den gleichseitigen Beinpaaren auf.
Zudem beherrschen sie den starken Trab und auch den Tennessee Walk, der für das Tennessee Walker Horse typisch ist. Hierbei sind immer drei Hufe am Boden, was mehr Gangsicherheit gibt. Man kann es sich als eine Art schnelleren Schritt vorstellen.
Auch für Allergiker
Schon mal ein Pferd mit Rastalocken gesehen? Bob Marley lässt grüßen ...
Ein ganz entscheidendes Merkmal der Curlys ist, dass sie keine Allergien hervorrufen. Das liegt an einer bestimmten Proteinzusammensetzung ihrer Haut. Ihre oberste Hautschicht enthält weniger allergieauslösende Proteine, als die von anderen Pferden. Protein ist ein anderes Wort für Eiweiß, aus dem die Zellen von Lebewesen aufgebaut sind.
Somit sind Curlys wirklich für jeden geeignet, egal ob Allergiker oder nicht. Zum einen dank ihres ruhigen Wesens, das ihren Vorfahren, den Wildpferden, zu verdanken ist, zum anderen wegen ihrem besonderen Fell.
Übrigens ...
... sind seit Mitte 2006 die ersten allergenfreien Katzen in den USA auf den Markt gekommen. Es ist also auch möglich, sich den Wunsch nach einer Katze zu erfüllen, selbst wenn man allergisch ist. Allerdings kostet solch ein Tier mehr als 3000 und es gibt eine lange Warteliste.
Text: Julia Sterzik, 17.02.09; Fotos: Curly beim Laufen: Lindsayanne: GNU 1.2; Winterfell: Lindsayanne: pd; Curly von vorne: Penella22: GNU 1.2; Isländer im Rennpass Arno Grimm/PD
Hinweis: Im Archiv wurden alle Bilder und Links entfernt