Die Walnuss ist Baum des Jahres 2008

Der Name Walnuss erinnert nicht etwa an die Meeressäugetiere, sondern sagt etwas über die Herkunft dieser Pflanze aus. Als Walche bezeichneten die Germanen nämlich ihre Nachbarn aus Gallien. Und von dort dem heutigen Frankreich kamen die Walnüsse nach Deutschland so glaubte man zumindest früher.

Die Herkunft in grauer Vorzeit


Foto links: Walnussbaum im Sommer.

Ursprünglich stammt die Walnuss jedoch aus Asien. Im Römischen Reich fand sie eine weite Verbreitung, doch muss dieser Baum in Deutschland sogar schon zur Steinzeit bekannt gewesen sein, wie Ausgrabungen belegen. Er wächst auch im Himalaya in einer Höhe bis zu 3000 Metern. Seit er 1867 nach Kalifornien gebracht wurde, ist er auch in Nordamerika heimisch. Zwei Drittel der weltweiten Walnussproduktion stammen heute aus Kalifornien.


Die Römer nannten die Walnuss übrigens Iovis glans die königliche Jupiternuss. Und das sagt schon einiges über die Wertschätzung aus, die den leckeren Kernen seit alters her entgegengebracht wird.


Der Baum ein Einzelgänger


Foto rechts: Blätter des Walnussbaumes.

Der Walnussbaum steht meistens einzeln in Gärten oder an Feldrainen. Er wird 15 bis 25 Meter hoch und bildet eine schöne Krone aus. Er gedeiht gut auf nährstoffreichen, tiefgründigen Lehm- und Tonböden.

Obwohl der Baum weder besonders attraktive Blätter oder Blüten vorzuweisen hat, ist es doch überaus nützlich, ihn in seinem Garten zu haben. Einzeln stehend kann er im Jahr über 100 Kilogramm Nüsse produzieren. Außerdem hält er Fliegen fern.

Foto links: Schön gemasertes Walnussholz.

In Wäldern lässt sich die Walnuss bisher nicht kultivieren, wenngleich derzeit Versuche unternommen werden, Sorten zu züchten, die dies tolerieren. Denn das Holz des Nussbaums gilt als sehr wertvoll und dekorativ. Doch nur wenn der Baum in Wäldern in dichtem Abstand angepflanzt werden könnte, wäre die Nachfragen nach seinem Holz zu decken. Denn nur so wachsen die Stämme hoch genug, damit sich der Anbau zur Holznutzung lohnt.

Die Frucht lecker und gesund


Der Hauptgrund, einen Walnussbaum zu pflanzen sind somit nach wie vor seine schmackhaften Früchte. Der Gärtner muss jedoch Geduld mitbringen, es dauert nämlich zehn bis 20 Jahre bevor der Baum trägt.

Foto rechts: Walnuss in grüner Hülle

Die Nüsse wachsen in einer grünen fleischigen Hülle, die Ende September, Anfang Oktober aufplatzt und ihren Inhalt freigibt. Wer Walnüsse nach dem Sammeln lagern möchte muss wissen, dass man sie zunächst gut trocknen sollte, damit sie nicht schimmeln. Davor müssen die Reste der grünen Hülle entfernt werden und das möglichst mit Handschuhen, denn der Saft hinterlässt hartnäckige braune Flecken, auch auf Kleidung.


Foto links: Walnüsse liegen zum Trocknen aus.

Der Fettgehalt von 60% lässt die Walnuss als Dickmacher erscheinen. Tatsache ist jedoch: es handelt sich um sehr gesunde Fette, die gut fürs Herz sind. Außerdem sind reichlich Mineralstoffe in den Kernen enthalten.


Das Juglon schlecht für die Konkurrenz


Eine besonders clevere Taktik hat sich der Walnussbaum gegen pflanzliche Konkurrenten ausgedacht, die ihm zu nah auf die Pelle rücken wollen. Der Inhaltsstoff Juglon, den der Baum ausscheidet, behindert das Wachstum vieler anderer Pflanzen. Damit sorgt die Walnuss dafür, dass sie genug Platz für sich hat.


Warum wird die Walnuss Baum des Jahres 2008?


Foto rechts: So sieht ein Walnusskeimling aus.

Leider gibt es in Deutschland und der Schweiz heute viel weniger Walnussbäume als noch vor 100 Jahren. Es wurden zu viele Bäume abgeholzt und vor allem zu wenige nachgepflanzt. Das Kuratorium Baum des Jahres wirbt dafür, dass wieder mehr Walnussbäume gepflanzt werden.


Nussige Ideen - Links


Noch viel mehr über die Walnuss und frühere Bäume des Jahres unter www.baum-des-jahres.de


Bastelideen mit Walnüssen findet ihr hier (unter Buchstabe W).

Und hier sind Rezepte mit Walnüssen.


Aktion : Kinder für Bäume


Wollt ihr Baumbotschafter werden? Macht euch Gedanken darüber, wie ihr euren Mitschülern oder anderen Kindern und Jugendlichen Informationen über Bäume und damit die Liebe zu diesen auch für uns Menschen lebensnotwendigen Pflanzen näher bringen könnt.


Plant ihr eine Baumexkursion für eure Klasse? Veranstaltet ihr einen Basar mit Baumfrüchten und Selbstgebasteltem aus Nüssen, Kastanien und Co.? Setzt ihr euch für den Schutz von Bäumen und Neupflanzungen in eurer Stadt ein? Ihr seht, eurer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.


Das Kuratorium "Baum des Jahres" sucht den ersten "Baumbotschafter" für Kinder. Schickt eure Bewerbung mit Foto, Altersangabe und einer kurzen Beschreibung dessen, was ihr als Baumbotschafter machen wollt an: info@baum-des-jahres.de

Einsendeschluss: 15.12.07 Veröffentlichung der Ergebnisse am 23.12.07

Der erste Platz erhält ein wertvolles Geschenk und eine Ernennungsurkunde und wird auf der Internetseite www.baum-des-jahres.de vorgestellt. Fünf weitere Geschenke werden verlost.


Achtung: Auch Erwachsene können Baumbotschafter werden! Und für alle die Nussbäume lieben, gibt es auch einen sehr schönen Nussbaum-Kalender auf derselben Seite zu bestellen.

Mehr über Bäume erfahrt ihr im WAS IST WAS Band 31 Bäume.

Text: lm - 15.11.07; Fotos: www.baum-des-jahres.de: Blätter und Keimlinge: Rolof, Baum im Sommer und Nuss in Hülle: Godet; Maserung: GNU: Philipp Zinger; Walnüsse liegen zum Trocknen: GNU.

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