1206: Dresden wird gegründet

Am 31. März 1206 wurde Dresden erstmals urkundlich genannt. In dem Dokument geht es um einen Streit zwischen dem Bischof von Meißen und dem Burggrafen von Dohna der auf dem Gebiet des Bischofs eine Burg gebaut hatte. Der Markgraf von Meißen, Dietrich der Bedrängte regelte in der Urkunde den Streit und erwähnte dabei Dresdene. Die Bezeichnung stammt aus dem Altsorbischen und heißt so viel wie Sumpfbewohner.

 
Irgendwann in den darauffolgenden zehn Jahren muss die Siedlung das Stadtrecht erhalten haben. Das erste Dokument, in dem Dresden als Stadt erwähnt wird, stammt aus dem Jahr 1216. Somit wurde am 31. März 2006 eigentlich der 800. Jahrestag der ersten urkundlichen Erwähnung von Dresden gefeiert und nicht wirklich das Stadtjubiläum.

Die ersten Jahrhunderte

Während sich die Stadt im Mittelalter nur zögerlich vergrößerte, wurde sie in der Renaissance (ab 1485) zum Residenzsitz der Herzöge aus dem Hause Wettin. Im 16. Jahrhundert stieg Dresden zur Hauptstadt des Kurfürstentums auf, das nach dem Territorium der Habsburger das bedeutendste Land innerhalb des Heiligen Römischen Reiches war.

Der Kurfürst baute das Schloss aus und versah die Stadt mit modernen Befestigungsanlagen. Eine Vergrößerung der Stadt war auch notwendig geworden, weil die Bewohnerzahl Dresdens sich zwischen 1500 und 1600 verdreifachte.

Während des Dreißigjährigen Krieges blieb Dresden zwar von Kampfhandlungen verschont, litt aber durch Hungersnöte, die Pest und den wirtschaftlichen Niedergang in dieser Zeit.


Foto: Zwinger
Barocke Pracht am Hofe August des Starken

Zu europäischer Bedeutung verhalf der Stadt ihr Kurfürst Friedrich August der Starke, der 1698 polnischer König wurde. Zwischen 1700 und 1755 wurde Dresden zur Barockstadt. Es entstanden der Zwinger, das Taschenbergpalais, das Japanische Palais und die Pillnitzer Anlagen sowie die Frauenkirche und die Kathedrale. In dieser Zeit verdreifachte sich die Einwohnerzahl erneut auf  63000 Menschen. Die vielen höfischen Aufträge brachten Handwerkern und Künstlern wirtschaftlichem Erfolg.  Es entstand die erste europäische Porzellanmanufaktur, die später nach Meißen umzog.

Der Siebenjährige Krieg von 1756 bis 1763 brachte Dresden einen wirtschaftlichen Niedergang und führten die Stadt außerdem in die politische Bedeutungslosigkeit. 1805 nahm Napoleon Sachsen ein, danach stand es unter preußischer Verwaltung.

Foto: Die Semperoper entstand 1838-41
Industrieller Fortschritt in Dresden

Recht früh begann in Dresden die Industrialisierung. Die ersten Fabriken entstanden in den 1830er Jahren, 1839 wurde mit der Eisenbahnlinie LeipzigDresden die erste deutsche Fernbahn fertig gestellt. Um 1850 lebten schon 100000 Menschen hier. Es entstanden die typischen Dresdner Industriezweige Feinmechanik, Optik, Schokoladen- sowie Zigarettenherstellung.

1900 hatte Dresden eine halbe Million Einwohner. Kultur und Wirtschaft standen in Blüte. Neue Bahnhöfe, Elbbrücken und ein Elbhafen wurden gebaut.

Zerstörung und Wiederaufbau Dresdens

Vom Ersten Weltkrieg blieb die Stadt unberührt und auch im Zweiten Weltkrieg sah es ganz so aus, als würde sie davon kommen. Doch in der Nacht von 13. auf 14. Februar 1945, nur drei Monate vor Kriegsende wurde Dresden durch britische und amerikanische Luftangriffe nahezu dem Erdboden gleich gemacht. Etwa 35000 Menschen starben, so gut wie alle Kulturdenkmäler wurden zerstört.

In der DDR-Zeit baute man einige historische Gebäude wie z. B. die Semperoper und der Zwinger wieder auf. Sehr viele Ruinen von Barockgebäuden wurde gesprengt  und durch sozialistischen Wohnungsbau ersetzt.


Die Frauenkirche kurz vor der Wiedereröffnung 1995.
Nach der Wende nahm man 1995 den Wiederaufbau der Frauenkirche in Angriff, der im Oktober 2005 fertig wurde. 2002 überschwemmte die Jahrhundertflut große Teile Dresdens. Die Sanierungsarbeiten dauern noch an. Seit 2005 gehört Dresden zum Weltkulturerbe der UNESCO.

Dresden Stadt der Erfindungen

In Dresden wurden etliche Gegenstände des täglichen Bedarfs erfunden, so zum Beispiel der Bierdeckel, die Büroklammer, der Büstenhalter, Kaffeefilter und Teebeutel, Mundwasser und Zahncreme, der Zigarettenfilter und die Spiegelreflexkamera. Auch heute noch stammen sehr viele Patentanmeldungen aus Dresden.

Museen in Dresden

Kunst, Kultur und Wissenschaft können in Dresden auf eine lange Geschichte zurückblicken. Eine Vielzahl von Museum und Ausstellungen dokumentieren die Verzahnung von Kunst und Wissenschaft. Wir listen euch nur einige Museen auf, die für euch interessant sein könnten:

Gemäldegalerien im Zwinger 
Deutsches Hygienemuseum
Verkehrsmuseum Dresden
Erich Kästner Museum
Staatliche Naturhistorische Sammlungen Dresden
Mathematisch-physikalischer Salon

Veranstaltungen zum Stadtjubiläum

Das ganze Jahr 2006 finden Veranstaltungen zum Jubiläum statt. Hier greifen wir nur einige heraus, einen Überblick findet ihr unten bei den Links.

Am 1. und 2. April 2006 findet im St.- Benno Gymnasium der 3. Markt für Dresdner Geschichte und Geschichten statt. Aussteller präsentieren hier ihre Forschungsergebnisse rund um die Dresdner Stadtgeschichte. Zwei Schwerpunkte sind dabei Zeitzeugen aus der Nazizeit sowie die Industriegeschichte der Stadt. Genauere Infos hier.

Am 8. April wird im Deutschen Hygiene-Museum die Ausstellung Mythos Dresden. Eine kulturhistorische Revue eröffnet.

In der Stadtfestwoche vom 14. bis 23. Juli sind das Straßentheater-Festival Theaterrausch Dresden, das Radeberger Classic Open-Air sowie das Fest der Kulturen. Mobil zu Wasser, zu Land und in der Luft besondere Highlights.

Am letzten Augustwochenende könnt ihr eine Oldtimer-Parade und historische Flugvorführungen bewundern.

Weitere Links:

Veranstaltungskalender zum Jubiläumsjahr

Themenbereiche des Stadtjubiläums

Moment!aufnahme Fotobuch von Dresdnern über ihre Stadt

Text: LM 27.03.06, Fotos: Logos: www.dresden.de, Semperoper: GFDL, Zwinger: GFDL: Ingersoll; Frauenkirche: CC.

Hinweis: Im Archiv wurden alle Bilder und Links entfernt