Feierten die alten Römer auch Weihnachten?

Florian aus dem schweizerischen Bülach stellte diese Frage.

Weihnachten samt Weihnachtsbaum und Kerzen, so wie wir es heute kennen und feiern, gab es im alten Rom nicht.

Aber schon lange bevor es das Weihnachtsfest in unserer heutigen Form gab, feierte man die Wintersonnenwende. Das ist der 21. oder 22. Dezember nach unserer heutigen Zeitrechnung, wenn die Tage wieder länger werden.

 

Auch in Rom feierte man diese Wintersonnwende. Am 25. Dezember wurde die Geburt des Sonnengottes Mithras gefeiert. Spätrömisch wurde auch die Geburt des römischen Gottes der Sonne, Sol Invictus, an diesem Tag gefeiert.



Hier wird Christus mit Sol Invictus ("unbesiegter Sonnengott") gleichgesetzt - ein Mosaik aus der Nekropole ("Begräbnisstätte") des Vatikans.



Papst Julius, der in Rom von 336 bis 352 n. Chr. regierte, beschloss, diese Feierlichkeiten durch ein christliches Fest zu ersetzen. Das ist urkundlich erwähnt. Julius erklärte den 25. Dezember als den Tag der Geburt Christi. Nun wurde Christus mit dem "Licht der Welt" gleichgesezt.

Die erste Kalendernotiz, die die Geburt Jesu auf den 25. Dezember festlegt, findet sich beim Kopisten Furius Dionysius Filocalus. Demnach hat man das erste Weihnachtsfest im Jahr 336 in Rom gefeiert. Die Christen waren davon überzeugt, dass Jesus Christus die wahre Sonne ist; deshalb haben sie wohl das Fest des Sol Invictus vom 25. Dezember schließlich für sich beansprucht.

Mit einer Weihnachtspredigt des Johannes Chrysostomos am 25. Dezember 386 beginnt dann die schriftliche Überlieferung des Datums als christliches Weihnachtsfest.

Unumstößlich ist der Termin des Heiligabends erst seit unter dem heiligen Bonifatius das heidnische Germanien missioniert wurde. Weil der 24. Dezember der erste Tag ist, der wieder länger wird, feierten die Germanen das Fest der Sonnenwende. Bonifatius wollte diesen Umstand nutzen und an diesem Termin die Geburt von Jesus feiern.

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