Vom Osterei zum Osterspaziergang

Osterei und Osterhase werden heute selbstverständlich mit dem Osterfest verbunden; darüber hinaus gibt es aber noch viele andere interessante Osterbräuche.

Das Osterei

Das Ei war im Mittelalter der Pachtzins des kleinen Mannes, den er am Gründonnerstag zu entrichten hatte. Von dieser Gepflogenheit der "Zinseier", die an Grundherren, Pfarrer (Beichteier), Spitalinsassen, Patenkinder, Arme usw. auch in Form von Eierspeisen, zu entrichten waren, ist in einigen Gegenden noch die Entlohnung der Ministranten mit Eiern für ihr ´Kappern´ während der Kartage erhalten geblieben. Das Ei ist natürlich auch ein Symbol des Lebens, seine Bemalung erhöht diesen Symbolwert. Zu erinnern sind an die "Palmen" im Schwäbischen, die Eierbrunnen im Fränkischen. Geweihte Eier und deren Schalen waren geschätzt als Mittel gegen Krankheit oder für das Gedeihen von Haus, Vieh und Flur.

Der Osterhase

In der byzantinischen Tiersymbolik ist der Hase ein Symbol für Christus. Da der Hase keine Augenlider hat, schläft er mit "offenen Augen", Symbol dafür, dass Jesus durch den Tod nicht entschlafen ist. Das Bild des Hasen wurde dem Osterbrot aufgeprägt, in das Brot wurde ein Ei eingebacken. So entstand die Vorstellung vom Osterhasen, der Eier legt.

Das Osterwasser

Kaum noch eine Rolle spielt das Osterwasser. Es war einst geschätzt als Heilmittel gegen Ausschlag, Augenleiden und andere körperliche Gebrechen.

Osterspaziergang

In Süddeutschland und Österreich ist der Osterspaziergang, der "Emmausgang" am Ostermontag immer noch beliebt. Bekannt sind auch die Ostermärsche als Demonstrationen für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung.

16.4.03 -sw-

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