Papst Franziskus I. kommt aus Argentinien

Die Welt hat einen neuen Papst: Im fünften Wahlgang setzte sich im Konklave der argentinische Kardinal Jorge Mario Bergoglio durch. Als Papst nennt er sich Franziskus I. und bezieht sich damit auf Franz von Assisi, einen der meist verehrten Heiligen der christlichen Kirche.

Erster Papst aus Lateinamerika

Diese Wahl ist in vielerlei Hinsicht bemerkenswert. Zum ersten Mal sitzt ein Papst aus Lateinamerika auf dem Thron, zum ersten Mal, ein Kardinal, der nicht aus Europa stammt. Die Wahl macht insofern Sinn, dass mit 42 Prozent fast die Hälfte aller Katholiken weltweit auf dem südamerikanischen Kontinent leben. Und die freuen sich natürlich riesig über "ihren" Papst.  

Foto: Kardinal Bergoglio war bisher Kardinal von Buenos Aires, Argentinien.


Besondere Namenswahl

Besonders ist auch die Namenswahl des neuen Oberhauptes der römisch-katholischen Kirche. Einen Papst namens Franziskus hat es noch nie gegeben. Beliebte Papstnamen waren bisher zum Beispiel Clemens, Pius, Leo, Johannes oder Innozenz. Mit Franziskus bezieht sich der neue Papst auf Franz von Assisi, einen der meist verehrten Heiligen der christlichen Kirche. Er wird konfessionsübergreifend von Katholiken und Protestanten geschätzt.

Die Namenswahl wird als Zeichen für das bevorstehende Pontikfikat, also die Amtszeit, des neuen Papstes gedeutet. Da Franz von Assisi einen schlichten Lebensstil pflegte und als Anwalt der Armen gilt, verspricht man sich von Papst Franziskus, dass auch er in Zukunft auf die immer größere Kluft zwischen Arm und Reich hinweisen und ihr entgegen treten wird.

 

Wer ist Franz von Assisi?

Franziskus I. , der zum Orden der Jesuiten gehört, ist selbst dafür bekannt, dass er einen einfachen Lebensstil pflegt. Statt einer protzigen Villa, bewohnte er als Kardinal Bergoglio von Buenos Aires ein einfaches Apartment. Statt mit der Limousine, fuhr er bislang lieber mit Bus oder Bahn. Bei den Menschen in seiner Heimat ist er überaus beliebt. In der Vergangenheit besuchte er an hohen Feiertagen stets Krankenhäuser und Gefängnisse, um den Menschen beizustehen, denen es schlecht geht.       

Abbildung: Wandgemälde von Franz von Assisi  



Die Paptwahl


Tausende Wartende auf dem Petersplatz sahen gestern den heiß ersehnten weißen Rauch aus dem Kamin der Sixtinischen Kapelle aufsteigen. Kurz nach 19 Uhr verkündeten auch die Kirchenglocken, dass die Wahl geglückt war. Direkt nach der Abstimmung wurde Kardinal Bergoglio gefragt, ob er die Papstwürde annehmen und wenn ja, welchen Namen er als Papst tragen wolle.

"Habemus papam"


Die Menschen auf dem Petersplatz bejubelten den neuen Papst begeistert. Mit den Worten "Habemus papam" - "Wir haben einen Papst" wurde er von der Loggia des Peterdoms den Menschen vorgestellt. Mit dem Argentinier hatte eigentlich kaum jemand gerechnet. Doch spätestens nach der Ansprache des neuen Papstes und dem Segen für die Stadt und den Erdkreis ("urbi et orbi"), brandete Jubel los.  

Medienspektakel

Die Papstwahl war auch ein riesiges Medienspektakel. Tausende Journalisten berichteten live über das Konklave, also die Papstwahl, aus Rom. Gestern verfolgten Millionen Menschen rund um den ganzen Erdball das Ereignis live vor den Bildschirmen.  

Nic - 14.3.2013 / Foto Bergoglio: GNU-Lizenz für freie Dokumentation, Autor: Aibdescalzo , Franz von Assisi: pd 

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