Der Nürnberger Christkindlesmarkt

Mele Kalikimaka - das heißt Fröhliche Weihnachten auf hawaiianisch. Diesen Gruß werdet ihr bei einem Besuch auf dem Nürnberger Christkindlesmarkt kaum hören. Doch auch in diesem Jahr werden wieder über eine Million Besucher aus Europa, Japan und der ganzen Welt zum ältesten Weihnachtsmarkt Deutschlands erwartet. Am letzten Freitag im November wird der Christkindlesmarkt offiziell mit dem Prolog des Christkindes eröffnet.

Die Stadt aus Holz und Tuch

Durch die Gassen der kleinen Stadt aus Holz und Tuch, wie die Nürnberger den Christkindlesmarkt auch bezeichnen, weht wieder der Duft von Zimt, Glühwein, Nürnberger Bratwürsten, gerösteten Mandeln und Lebkuchen. Doch nicht allein der Duft macht den Weihnachtsmarkt zum Erlebnis, täglich gibt es vor der Frauenkirche ein abwechslungreiches Programm - insgesamt treten bis Weihnachten mehr als 70 Kinder- und Schulchöre, Posaunen- und Alphornbläser sowie Tanzgruppen aus nah und fern auf.

Es war einmal

Der Christkindlesmarkt lässt sich bis in die Mitte des 16. Jahrhunderts zurückverfolgen. Einen ersten eindeutigen Beleg gibt es aber erst aus dem Jahr 1628: Auf dem Boden einer ovalen und mit Blumen bemalten Spanschachtel aus Nadelholz wurde die Inschrift "Regina Susanna Harßdörfferin von der Jungfrau Susanna Eleonora Erbsin (oder Elbsin) zum Kindles-Marck überschickt 1628." Gefunden. Die Schachtel mit originalem Inhalt gilt derzeit als der älteste Nachweis.

Aus dem Jahr 1737 gibt eine Liste Hinweise auf die Marktbeschicker. So hießen die Marktleute damals. Sie zeigt, dass fast alle Nürnberger Handwerker in der Budenstadt vertreten sind. 140 Personen waren damals berechtigt ihre Waren anzubieten.

Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts verlor der Markt an Bedeutung. 1933 wurde ihm dann eine besonders verklärend romantische Note verliehen. Es gab es ein neues Zeremoniell, bei dem ein Rauschgoldengel einen Prolog spricht, Kinderchöre singen und Kirchenglocken läuten.

Das Nürnberger Christkind

Marisa Sanchez wird in diesem Jahr zum zweiten Mal den Christkindlesmarkt eröffnen und zwar am 29. November. Um 17.30 Uhr wird die in Nürnberg geborene Tochter spanischer Eltern den feierlichen Prolog sprechen. Er wurde von dem Dramaturgen Friedrich Bröger, dem Sohn des Arbeiterdichters Karl Bröger geschrieben. Der Text, wie auch das Eröffnungszeremoniell sind seit Jahrzehnten fast unverändert. Danach stehen in vier Wochen über einhundert Termine auf dem Programm.

Die Kinderweihnacht

Seit einigen Jahren gibt es in direkter Nachbarschaft zum Christkindlesmarkt die Nürnberger Kinderweihnacht. Der Nikolaus empfängt die Kinder in einem mit Lebkuchen verzierten Knusperhaus. Schön geschmückte Buden und Stände laden zum Backen, Basteln oder Kerzen ziehen ein. Es gibt Buden mit nostalgischem Blechspielzeug, Spieluhren und Spielsachen aber auch das Playmobil-Aktivspielhaus und die LYRA-Kinderpost.

Im Kindertraumland dreht sich ein prächtiges Zwei-Etagen-Dampfkarussell mit Rentieren und Nikolausschlitten, ein kleineres Dampfkarussell, ein Dampfriesenrad und eine Dampfeisenbahn. Teilweise bewegliche Dachlandschaften unterstützen die märchenhafte Stimmung. Jeden Dientag und Donnerstag besucht das Nürnberger Christkind die Kinderweihnacht zwischen 14.30 und 15.00 Uhr.

Der Krippenweg

Ein Krippenweg verbindet den Hauptmarkt (Christkindlesmarkt) und das Kinderweihnachtsland (Hans-Sachs-Platz). In der Spitalgasse stellen bekannte Krippenbauer alte und neue Weihnachtskrippen aus.

Allgemeine Infos und Öffnungszeiten

Die feierliche Eröffnung des Nürnberger Christkindlesmarktes findet am Freitag, 29. November 2002, um 17.30 Uhr, mit dem Prolog des Nürnberger Christkinds statt.

Öffnungszeiten:

Die Öffnungszeiten von Christkindlesmarkt und Kinderweihnacht sind identisch:

· Eröffnungstag ( 29. November 2002 ): 14 - 21 Uhr

· Montag bis Mittwoch: 9 - 20 Uhr

· Donnerstag bis Samstag: 9 - 21 Uhr

· Sonntag: 10.30 - 20 Uhr

· Schlußtag ist der 24. Dezember (geöffnet von 9 bis 14 Uhr).

28.11.02 sw- Fotos: Pressematerial Christkindlesmarkt Nürnberg

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