Der Besuch des Pharao
Am 4. November 1922, also vor genau 82 Jahren, entdeckte der britische Archäologe Howard Carter das Grab des Pharao (="großes Haus", "Palast"). Es war ein besonderer Glücksfall, denn es ist bisher das einzige Grab, das vollständig erhalten ist. Kein Grabräuber plünderte die vielen Kostbarkeiten.
Ein Grund mag gewesen sein, dass der Pharao sehr plötzlich starb, und man noch keine geeignete Ruhestätte gebaut hatte. Deshalb setzte man ihn in einem äußerlich relativ unauffälligen Grab bei, so dass wohl kein Dieb auf die Idee kam, dass hier viel zu holen sei. Dabei wäre viel zu holen gewesen, denn im Grab wurden über 5000 Beigaben entdeckt: Neben dem Sarkophag (gr.="Fleischfresser") gab es goldene Statuen, Figuren aus Elfenbein und Alabaster, reich verzierte, vergoldete Truhen und viele Götterstatuen.
Foto:Eingeweidesarg
Gold war das "Fleisch der Götter"
Gold war für die Ägypter nicht einfach nur ein wertvolles Metall. Es war die Farbe der unsterblichen Sonne und ein Symbol für die Wiedergeburt im Jenseits. Es wurde auch als "Fleisch der Götter" bezeichnet. Außerdem dachten die Ägypter praktisch, was den Tod anbelangt: Um dem Pharao auch nach dem Tod ein bequemes Leben zu ermöglichen, gab es viele Beigaben wie etwa Sitzgelegenheiten, Kleiderbüsten oder sogar ein Spielbrett aus Elfenbein.
In der Ausstellung werden nicht nur die Grabbeigaben gezeigt, sondern die Grabstätte Tutanchamuns (="lebendes Bild des Amun") wurde rekonstruiert, so dass sich jeder einmal fast wie ein Archäologe fühlen kann. Und eine Computeranimation zeigt das ganze Tal der Könige in Ägypten, wo die meisten Herrscher begraben wurden.
Foto: Spielbrett aus Elfenbein
Der Fluch des Geldes
Die Schätze sind das erste Mal seit über 20 Jahren wieder in Europa zu sehen. Früher wurden viele Sachen, obwohl es verboten war, aus Ägypten ausgeführt - auch von Forschern. Deshalb sollten eigentlich keine Kunstwerke mehr Ägypten verlassen. Aber der ägyptische Staat braucht Geld, um ein neues Museum zu bauen, darum schickt er die Schätze wieder auf Reisen. Nur eines haben sie hoffentlich zu Hause gelassen: den geheimnisvollen Fluch des Pharao.
Foto: Spiegelkasten in Form eines Ankh-Zeichens
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Wer mehr über Mumien wissen will, der wird im WAS IST WAS Band 84 "Mumien" fündig.
Wer sich mehr für die Pyramiden interessiert, der liest den WAS IST WAS Band 61 "Pyramiden".
Noch mehr Wissenswertes über das alte Ägypten findet ihr hier.
Text: -jj- / Alle Fotos: © Andreas F. Voegelin, Antikenmuseum Basel und Sammlung Ludwig, Supreme Council of Antiquities Cairo
Hinweis: Im Archiv wurden alle Bilder und Links entfernt