William und Kate: Englands Traumpaar hat geheiratet
Royaler Ausnahmezustand in England: Abertausende Schaulustige in London und 3 Milliarden Fernsehzuschauer auf der ganzen Welt haben heute Vormittag die Trauung von Prinz William und Unternehmertochter Catherine (Kate) Middleton in der Westminster Abbey verfolgt. Beide werden eines Tages auf dem britischen Thron sitzen.
Die Feierlichkeiten wurden unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen durchgeführt. 5.000 Polizisten waren im Einsatz um für reibungslose Feierlichkeiten zu sorgen. Klar, dass die Hochzeit etwas größer ausfällt, wenn der zukünftige König von England heiratet. 1.900 geladene Gäste darunter Vertreter des europäischen Hochadels ebenso wie der Sultan von Brunei, Fußballer David Beckham oder auch Postbote und Pub-Besitzer aus Kates Heimatdorf Bucklebury.Endlich Prinzessin
Für Kate Middleton ist mit der Hochzeit ihres Studienkollegen William ein Traum in Erfüllung gegangen, den viele Mädchen träumen: Sie ist jetzt eine echte Prinzessin. Genauer gesagt Ihre Königliche Hoheit, Prinzessin William von Wales, so der offizielle Titel. Prinzessin Catherine wird sie deshalb nicht genannt, weil sie selbst nicht dem Adel angehört. So war auch Williams Mutter offiziell nie Prinzessin Diana, sondern die Prinzessin von Wales.
Herzog und Herzogin von Cambridge
Am Hochzeitstag wurde in einer offiziellen Mitteilung des Buckingham Palace auch das Geheimnis gelüftet, welchen Titel William und Kate in Zukunft tragen werden: Herzog und Herzogin von Cambridge. Zusätzlich gab die Queen ihrem Enkel noch zwei weitere Titel: William ist nun auch Graf von Strathearn und Baron von Carrickfergus. Die Titelvergabe zur Hochzeit folgt ebenfalls einer alten britischen Tradition.
Ein Traum mit Spitze und Schleppe
Wie ein Staatsgeheimnis gehütet wurden auch Einzelheiten zu Kates Brautkleid, das von den Schaulustigen und Fernsehzuschauern besonders sehnsüchtig erwartet wurde. Die Prinzessin soll es selbst mit entworfen haben, geschneidert wurde das lange weiße Kleid mit Armen und Ausschnitt aus Spitze vom Modehaus Alexander McQueen. William hatte nicht so viel Auswahl bei seinem Outfit: Der Rettungs-Hubschrauberpilot in Ausbildung entschied sich für die rote Uniform der irischen Garde (eine Leibgarde von Queen Elisabeth II.), zu deren Oberst er vor kurzem ernannt wurde.
Strenges Zeremoniell
In der Kirche folgte die Zeremonie einem streng geregelten Drehbuch. Jeder Schritt, jedes Wort wurde auf die Minute durchgeplant. Als Kate am Arm ihres Vaters Michael zum Altar schritt, dauerte das laut Protokoll genau dreieinhalb Minuten. Die Trauzeremonie selbst wurde vom Erzbischof von Canterbury durchgeführt, der das geistliche Oberhaupt der Anglikanischen Kirche ist. Nach dem Gottesdienst unterzeichnete das Brautpaar das Eheregister. In England muss man - anders als in Deutschland - nicht aufs Standesamt. Die kirchliche Trauung ist rechtsgültig.
Kein Ring für William
Das Besondere an der Trauung: Einen Ring für William gab es nicht. Die Männer des britischen Königshauses tragen traditionell keinen Ehering. Und weil Kate eine moderne Frau ist, hat sie, wie einst Diana, mit einer besonders altmodischen Sitte gebrochen. Anders als Queen Elizabeth II., Prinzessin Margaret oder Prinzessin Anne hat sie Prinz William keinen Gehorsam versprochen, sondern nur, dass sie ihn lieben, trösten, ehren und für ihn sorgen werde.
Kuss auf dem Balkon
Nach der Hochzeit fuhren die frisch Vermählten in einer prächtigen Kutsche zum Buckingham Palast, wo sie sich auf dem Balkon um kurz vor halb drei unter dem Jubel der Massen den ersten Kuss geben durften.Damit haben es William und Kate fast geschafft. Der offizielle Empfang findet im Palast dann mit nur noch 600 Gästen und unter Ausschluss der Öffentlichkeit und von Kameras statt. Ab acht Uhr steigt eine private Party, die von Kates Schwester und Trauzeugin Pippa organisiert wurde. Angeblich sogar mit einer riesigen Discokugel im Thronsaal - die Queen ist "not amused".
Bürgerliche hoch im Kurs
Mit der Wahl seiner Angetrauten tut es William den Thronfolgern in ganz Europa gleich. Er hat eine Bürgerliche geheiratet. Ein Mädchen aus dem Volk. Zugegebenermaßen ein sehr reiches, aber weder adelig, noch aus der Oberschicht. Ob Hakon von Norwegen, Frederik von Dänemark, Felipe von Spanien oder Victoria von Schweden mit Ausnahme des Liechtensteiner Erbprinzen haben alle europäischen Thronfolger bürgerliche Ehepartner.
Die Queen gibt ihren Segen
In der heutigen Zeit ist das nichts Außergewöhnliches mehr. Früher waren so genannte Liebesheiraten aber eher die Ausnahme. Ehen wurden nach dem Prinzip der Ebenbürtigkeit geschlossen. Das heißt, beide Partner mussten von Herkunft und Stand (durch die Geburt festgelegt) zusammenpassen. Heute gilt das nicht mehr. In England, wo das Klassensystem immer noch eine große Rolle in der Gesellschaft spielt, darf aber mittlerweile "frei" geheiratet werden. Die Mitglieder der Königsfamilie müssen allerdings immer noch offiziell die Queen, das weltliche Oberhaupt der Anglikanischen Kirche, um Erlaubnis bitten.
Traumpaar
Für viele Menschen gelten William und Kate als absolutes Traumpaar. Vielleicht auch deshalb, weil sie sich wünschen, das endlich einmal eine Ehe im britischen Königshaus richtig glücklich wird. Williams Eltern, Charles und Diana, ließen sich scheiden noch bevor Diana 1996 bei einem Verkehrsunfall tödlich verunglückte. Im Gegensatz zu Charles und Diana, deren Ehe arrangiert wurde, kennen sich Kate und William richtig gut. Sie haben gemeinsam in Schottland studiert, in einer Wohngemeinschaft gewohnt und sind seit 8 Jahren ein Paar. Umfragen haben ergeben, dass die meisten Briten lieber William als seinen Vater Charles auf dem Thron sehen würden. Doch der ist laut Thronfolge vor ihm an der Reihe. Es besteht allerdings die Möglichkeit, dass Charles auf den Thron verzichtet und Wiliam den Vorrang lässt.
Nic 29.4.2011 / Abbildungen:
Westminster Abbey: GNU-Lizenz für Freie Dokumentation, Autor: Cezary p at pl.wikipedia, Buckingham Palast, Buckingham Palast gemeinfrei, Buchcover mit freundlicher Genehmigung von: Knaur Verlag: William und Kate. Die Geschichte ihrer großen Liebe. Von Ulrike Grunewald.
Lesetipp:
Knesebeck Verlag: Königliche Liebe. Prunkvolle Hochzeiten von Grace bis Kate. (siehe Abbildung) Das 20. Jahrhundert war reich an spektakulären königlichen Hochzeiten. Nun wird mit der Trauung von Kate Middleton und Prinz William am 30. April 2011 in London ein neuer Höhepunkt angekündigt, der schon jetzt als die Hochzeit des Jahrhunderts deklariert wird. Dieser Band mit außergewöhnlichen Bildern königlicher Hochzeiten lädt ein zum Schwelgen in Erinnerungen an die großen Ereignisse: Als Fürst Rainier von Monaco 1956 um die Hand von Grace Kelly bat, machte er den Traum von der Märchenhochzeit für viele wahr. Die Verbindung von romantischer Liebe mit der Tradition historisch einflussreicher Familien und prächtiger königlicher Zeremonien übt spätestens seitdem einen unwiderstehlichen Reiz aus. Über Diana und Charles, Máxima und Willem-Alexander, Felipe und Letizia bis zu Victoria und Daniel in diesem eleganten Band können Fans der Königshäuser ebenso wie die Liebhaber romantischer Geschichten in über 250 Bildern und Texten schwelgen und sich die großen Momente im Leben der gekrönten Häupter noch einmal in Erinnerung rufen.
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